Borten

Deutsch-Zepling/Dedrad
1. H. 20. Jh. (vor 1944)
Pappe, Samt, Seidenband, Knöpfe, Strass, Glassteine
Röhrenumfang 41,3 cm, Bandlänge 83-86 cm

Der Borten ist bei den siebenbürgisch-sächsischen Feiertagstrachten die traditionelle Kopfbedeckung der Mädchen von der Konfirmation bis zur Heirat.

Er besteht aus einer im vorliegenden Fall 13,3 cm hohen, festen Pappröhre, die mit schwarzem Samt bezogen ist. Das Innenfutter besteht hier aus weinrotem Satin. Typisch für diese Kopfbedeckung sind außerdem die langen meist handbestickten Seidenbänder an der Rückseite, die in der Regel mit floralen Mustern verziert sind. Der hier gezeigte Borten gehört sicher zu den am reichsten dekorierten Stücken dieses Typs in der Sammlung des Siebenbürgischen Museums. Neben den bunten Seidenbändern ist die Röhre auf der Rückseite äußerst kunstvoll mit Strass, Glassteinen, Knöpfen und Broschen verziert.

Das aufwendig in Handarbeit hergestellte Objekt war sicher der Stolz seiner Trägerin und ein wichtiger Teil der Festtracht, weshalb dieser Borten bei der Evakuierung Nordsiebenbürgens 1944 im Fluchtgepäck mitgeführt wurde.