Friedrich Miess

(1854-1935)

Verfallene Häuser
undatiert
Kohle und Aquarell auf Papier
17,5 × 34,5 cm

Friedrich Miess war zunächst Kaufmann im Lederwarengeschäft seiner Familie in Kornstadt/Braşov. Um seinen künstlerischen Ambitionen folgen zu können, ließ er sich 1882 sein Erbteil auszahlen und begann ein Leben als „freier Künstler“. Von 1883 bis 1885 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, anschließend bis 1889 in München, wo er maßgeblich von der Malerei Wilhelm Leibls beeinflusst wurde. Nach dem Studium kehrte er nach Kronstadt zurück und arbeitete als Maler.

Das Siebenbürgische Museum besitzt neben Gemälden auch ein Konvolut mit Studienblättern und Aquarellskizzen, die dem Künstler als Grundlage für seine Werke dienten. Hierzu zählt auch das hier vorgestellte Aquarell. Mit wenigen feinen Strichen sind die Konturen der Häuser und Gegenstände angelegt, die der Maler daraufhin mit leuchtenden Aquarellfarben koloriert hat. Auffällig ist, dass im Mittelgrund Flächen teilweise unbearbeitet blieben, was den skizzenhaften Charakter des Blattes unterstreicht. Dagegen sind der Himmel, Wände, Dächer und Stützbalken der verfallenen Häuser farblich definiert. Allem Anschein nach waren es diese Details, die der Maler vor dem Motiv festhalten wollte.