Brotschaff

Repser Gebiet (Meeburger Werkstatt ?)
Mitte 19. Jh.
Nadelholz, Temperamalerei

Der hier vorgestellte Brotschaff ist ein aufwendig bemaltes Sitzmöbel, das zur Dekoration der „Guten Stube“ eines siebenbürgisch-sächsischen Haushalts Verwendung fand. Unter der Sitzfläche besitzt er einen Kasten, der ursprünglich zum Aufbewahren des angeschnittenen Brotlaibs genutzt wurde – daher der Name Brotschaff. Als Gebrauchsmöbel ist der Brotschaff in Siebenbürgen seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert belegt. Ab dem 19. Jahrhundert verschob sich die Nutzung der „Guten Stube“ („Vedderstuf“) vom Wohnraum hin zu einem Raum für Repräsentation und Zeremonien. Damit wurde auch das zugehörige Mobiliar seinem eigentlichen Gebrauch enthoben und ausschließlich als Schau- bzw. Repräsentationsmöbel verwandt.

Literatur: Sedler, Irmgard: Wohnkultur und bemalte Wohneinrichtungen im ländlichen Siebenbürgen (I). In: Jahresheft des Siebenbürgischen Museums, Neue Folge, Nr. 1-2 / 2006-2007, S. 9-25.