Kirchenpelz

Arkeden / Archita
1873
Lammfell, weißes und mittelbraunes Besatzleder, Lederknöpfe, Garn
rückwärtige Länge 113 cm

Der Kirchenpelz ist ein Lammfellmantel zur Kirchgangs- und Feiertagstracht, bei dem die Fellseite nach innen getragen wird. Er ist in den meisten siebenbürgisch-sächsischen Gemeinden als Trachtenmantel sowohl der Frauen als auch der Männer verbreitet. Typisch für Kirchenpelze sind bunte Lederapplikation sowie Woll- und Seidenstickereien auf der ledernen Außenseite. Die Kirchenpelze wurden i. d. R. von lokalen Kürschnern gefertigt.
Der hier vorgestellte Männerkirchenpelz stammt aus Arkeden, einem Dorf ca. 25 km östlich von Schäßburg / Sighişoara. Er wurde, wie eine auf der Rückseite aufgestickte Jahreszahl belegt, 1873 gefertigt. Das Datum wird gerahmt von einem stilisierten Lebensbaummotiv. Außer seines Alters ist dieser Kirchenpelz vor allem wegen seiner zarten in Lila, Beige, Türkis und Grün gehaltenen Blumenornamente herausragend. Als weiterer Schmuck finden sich am Saum und im Taillenbereich weiße bzw. mittelbraune Lederapplikationen.

Fotos: Klaus Seibold