Die Ausstellung VOM GEHEN UND ANKOMMEN (31.05. bis 27.07.2025) im Stadtmuseum Klostermühle widmet sich neuen und alten Verflechtungsgeschichten zwischen Ermstal und der Ukraine.
Zu den neuen Geschichten gehören die Aufnahme der Geflüchteten und die vielen damit verbundenen gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Projekte vor Ort. Ebenso gehört aber auch ein Blick in die Ukraine dazu: wie gelingt es den in ihrer Heimat verbliebenen Menschen, den täglichen Kriegserfahrungen standzuhalten, sie zu verarbeiten und zu reflektieren. Aktuelle Bilder/Kunstwerke aus dem Museum Ismajil machen dies anschaulich. Der dritte Teil der Ausstellung erinnert daran, dass es vor 200 Jahren eine gegenläufige Bewegung gab. Damals zogen viele Württemberger nach Osten in die Region nördlich des Donaudeltas, in der Hoffnung auf ein neues, besseres Leben. Sie bezeichnen sich bis heute als Bessarabiendeutsche.
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit dem Stadtmuseum Klostermühle Bad Urach, dem Historischen Museum Ismajil in der Ukraine und dem Haus der Bessarabiendeutschen in Stuttgart und Ermstalhilft e.V., geöffnet ist: Sa 14–17 Uhr I So 10–13 u. 14–17 Uhr, Eintritt: 3,- €.
STUDIENREISE:
Samstag, 12. April, bis Freitag, 18. April 2025
EINFÜHRUNGSSEMINAR:
Freitag: 28.02.2025, 16.00 – 20.30 Uhr
Samstag: 01.03.2025, 09.00 – 16.00 Uhr
Siebenbürgen bzw. Transsylvanien, gelegen im Bogen der Karpaten in Rumänien, hat eine reiche und faszinierende Geschichte.
Wie kaum eine andere Region Europas hat sie zudem den Ruf einer besonders geheimnisvollen, von Sagen umwobenen Landschaft. Noch immer wird Siebenbürgen von Reisenden als Geheimtipp gehandelt, obwohl seine landschaftliche Schönheit und die reichen Kulturschätze (UNESCO Weltkulturerbe) großartige Erlebnisse bieten.
Lernen Sie auf dieser Reise – eingestimmt und gut vorbereitet durch das Einführungsseminar – die wechselvolle Geschichte dieser multiethnischen Region kennen.
Die Reise findet in Kooperation mit der Akademie am Dom in Wien statt. Alle weiteren Informationen finden Sie hier:
https://www.theologischekurse.at/veranstaltungen/25723/siebenbuergen
Foto: Marc Schroeder, Kronstadt/Brașov
Deutsch-rumänisch-ukrainische Jugendbegegnung:
Zu den fest etablierten und zukunftsweisenden Projekten des Bessarabiendeutschen Vereins in Stuttgart gehört ein deutsch-ukrainisches Jugendaustauschprojekt, das mit großem Erfolg seit 2016 gemeinsam mit der Georg-Goldstein-Schule in Bad Urach die Begegnung von Oberstufenschülerinnen und Schülern mit Gleichaltrigen aus der Ukraine – genauer: aus Südbessarabien/Budschak – fördert.
In engem Austausch mit dem Colegiul Naţional „Mircea cel Bătrân“ in Constanța/Konstanza wurde das Projekt wieder zu einer dichten und erkenntnisreichen Tour: Vor Ort sein zu können und auf Gleichaltrige zu treffen ist von unschätzbarem Wert. Miteinander sprechend, einander nach dem Alltag fragend, eröffnen sich spielend Wege, um grundlegende Europakompetenzen zu erwerben.
Als für Bessarabien und die Dobrudscha zuständige Kulturreferentin war es mir eine Freude, dieses Projekt im Herbst 2024 wieder begleiten und in diesen eindrücklichen Teil unserer europäischen Kulturgeschichte einführen zu dürfen.
Gast in Berlin, Stuttgart und Herne mit:
Katharina, Pomona und Elena Zipser: Großmutter, Mutter und Tochter. Alle drei verfolgen unabhängig und jede für sich den Beruf der bildenden Künstlerin. Die eine lernt von der anderen, prüft, sucht eigene Wege, zeigt, gibt Errungenes zurück.
Ein Wechselspiel der Ideen und Konzepte, zwischen Überliefertem und Neuem, Handlungsräume werden sichtbar, Perspektiven greifbar. In den Werken der drei Künstlerinnen entfaltet sich eine eigene Form des Generationenvertrags: die des Kreativitätstransfers.
Und noch etwas: In ihrem Herzen und im künstlerischen Gepäck tragen sie alle drei Siebenbürgen. Zwar ist dieser Bezug auf sehr unterschiedliche Weise präsent, doch ist er unverkennbar und eine wichtige Referenz.
So ist ihre Kunst auch Spiegel ihrer Biographien, die geprägt sind von der Erfahrung des Weggehens und Wegseins einerseits, des Ankommens und Daseins im neuen Kontext andererseits. Dies berührt unsere Gesellschaft im Kern.
Das Geschichtsbewusstsein in der Republik Moldau und der Ukraine befindet sich in einem grundlegenden Wandel.
Es ist nicht nur das nationale Selbstverständnis, das seit der Unabhängigkeit beider Länder neu ausgelotet werden muss. Auch jenseits dessen kommen neue zivilgesellschaftliche Prozesse in Gang. Es wächst das Interesse, die multiethnischen Strukturen der Regionen neu zu entdecken und die geschichtliche Vielfalt als Bereicherung für die Gegenwart aufzufassen. Museen, insbesondere auch Minderheiten-, Heimat- und Regionalmuseen, spielen dabei eine zentrale Rolle.
Wie ist der aktuelle Umgang mit teils lange verdrängten Verflechtungsgeschichten?
Was ist deren europäische Dimension?
Stadt- und Heimatmuseen begreifen sich mehr und mehr als zivilgesellschaftliche Akteure, die nicht nur die gesellschaftlichen Entwicklungen spiegeln, sondern stark in die unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten hineinwirken können. In Zusammenarbeit mit Vereinen, Kommunen und Thinktanks erarbeiten diese „kleinen Häuser“ neue Formen der Präsentation und Strategien der Vermittlung, um das vielfältige kulturelle Gedächtnis ihrer Region/Heimat zu dokumentieren und neu erfahrbar zu machen. Dieser Prozess besitzt gerade angesichts der aktuellen Bedrohung eine enorme Bedeutung und politische Strahlkraft.
WERKSTATTGESPRÄCHE – Die Kulturreferentin im Gespräch mit Kulturschaffenden
Folge 1 – POMONA ZIPSER:
Über Schönheit und Strenge – und Berlin (SbZ, 15. Juni, 2020)
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Folge 2 – FERENC GÁBOR:
Solo-Viola des Konzerthausorchesters am Gendarmenmarkt
(SbZ, 15. Juli, 2020)
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Folge 3 – DR. MARKUS LÖRZ:
Die Faszination des Siebenbürgischen Museums in Gundelsheim
(SbZ, 10. August 2020)
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Folge 4 – JULIA KOCH:
Hinter den Kulissen des Museums
(SbZ, 25. Oktober 2020)
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Folge 5 – THOMAS PERLE:
Karpatenflecken, biographisch und theatralisch
(SbZ, 25. November 2020)
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Folge 6 – NOÉMI KISS:
Nostalgie und Neuanfang
(SbZ, 18. Mai 2021)
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Folge 7 – FILIP ZORZOR:
FETZEN
(SbZ, 15. September 2021)
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Folge 8 – MARC SCHROEDER:
ORDER 7161
(SbZ, 6. Dezember 2021)
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Folge 9 – LILIAN THEIL:
Das 20. Jahrhundert
(SbZ, 15. März 2022)
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Folge 10 – HANNA HENNENKEMPER:
Zum Zeichnen ins Museum!
(SbZ, 5. Juli 2022)
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Folge 11 – KATHARINA ZIPSER:
Die Flügel der Cherubim, im Lichte von KATH.
(SbZ, 13. März 2023)
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Folge 12 – ELENA ZIPSER:
Wie sieht es wohl im Donaudelta aus?
(SbZ, 11. September 2023)
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Folge 13 – HANNO HÖFER:
Der siebenbürgische Blues der “Nightlosers”
(SbZ, 7. Oktober 2024)
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