Archiv 2023

Oktober

WASSER:ZEICHEN
Malerei und Zeichnung von Elena Zipser im HDO, München

Seit dem 27. September zeigt das HDO am Lilienberg ELENA ZIPSERS malerisches Oeuvre der letzten zehn Jahre unter dem Titel WASSER:ZEICHEN. Die Enkelin der Malerin KATH. (Katharina Zipser) und Tochter der Bildhauerin Pomona Zipser präsentiert Arbeiten, die auch vom Erkunden und Erfahren der Heimat ihrer siebenbürgisch-sächsischen und rumänischen Familie erzählen. Elena Zipser, 1988 in Berlin geboren, geht auf Spurensuche und findet Bilder für Orte in Rumänien, die sie sich lange Zeit nur aus Erzählungen vorstellen konnte. Später unternimmt sie Reisen eben dorthin und rekalibriert ihre Imagination. Irgendwann beginnt sie, das Gesehene wie selbstverständlich in eine Beziehung zur eigenen Biografie zu setzen, auch zu den Orten der väterlichen Familiengeschichte wie beispielsweise Worpswede.

Wasser ist dabei für Elena Zipser ein zentrales Bildmotiv. Wasser reinigt und verschafft Klarheit, als helfe es gleichsam dabei, sich von (zu) vielen Schichten des Erlernten, Mitgebrachten und Gewussten zu befreien. Das WASSER:ZEICHEN verweist aber auch auf die gemeinsame Prägung, die alle drei Künstlerinnen über die Generationen verbindet. (hf)

Anlässlich der LANGEN NACHT DER MÜNCHNER MUSEEN am Samstag, den 14. Oktober, führt die Kuratorin Dr. Heinke Fabritius, Kulturreferentin für Siebenbürgen, den Karpatenraum, Bessarabien und die Dobrudscha, jeweils zur vollen Stunde um 19 h, 21 h und 23 h durch die Ausstellung im HDO.

Dauer der Ausstellung: 27. September bis 10. November 2023
Weitere Führungen mit der Kuratorin: 27. Oktober und 7. November, jeweils um 17.00 Uhr
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10.00 bis 20.00 Uhr (werktags)
Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

  • Plakat Ausstellung WASSER:ZEICHEN

    Plakat Ausstellung WASSER:ZEICHEN

  • Elena Zipser, Credits: Elena Zipser/privat

    Elena Zipser, Credits: Elena Zipser/privat

SIEBENBÜRGISCHE FILMREIHE

Eginald Schlattner – zwei Filme von Christel Ungar
Donnerstag, 30. November 2023, 19:30 Uhr
Kinostar Arthaus-Kinos
Kirchbrunnenstr. 3
74072 Heilbronn

Eintritt: 6,- € / Loge 7,- €

Menschen aus der ganzen Welt pilgern ins siebenbürgische Rothberg / Roșia bei Hermannstadt / Sibiu (Rumänien) – um eine der ältesten siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen zu besichtigen, doch vor allem, um den Schriftsteller Eginald Schlattner zu treffen.
Der Rothberger Pfarrer, der noch immer auf dem frühneuzeitlichen Pfarrhof lebt, ist durch seine Romane Der geköpfte Hahn (1998), Rote Handschuhe (2000) und Das Klavier im Nebel (2005) berühmt geworden.
Seine Bücher sind in vielen Auflagen sowie zahlreichen Übersetzungen erschienen und teils sogar verfilmt worden. Inzwischen 90-jährig, blickt er mit Christel Ungar, Fernsehjournalistin und Filmemacherin, auf sein Leben und Werk zurück.

Eginald Schlattner – zwei Filme von Christel Ungar (RO 2023, 50 Min.)
Kamera/Schnitt: Arno R. Ungar und Tiberiu Stoichici

Nach der Filmvorführung findet ein Podiums- und Publikumsgespräch mit Christel Ungar statt.

Moderation: Dr. Heinke Fabritius

Zum Kino: https://www.kinostar.com/kino/allgemein/h_siebenbuergen-11-22/?heilbronn

August

Am dritten Wochenende im August findet wieder das HOLZSTOCK FESTIVAL statt!

Die Kirchenburg Holzmengen verwandelt sich nicht nur an diesem Wochenende zu einer Jugendburg, sondern ist es das ganze Jahr über. Seit 1995 engagiert sich der Verein „Europäisches Jugendbegegnungszentrum Kirchenburg Holzmengen e.V.“ für den Erhalt und den Ausbau der Kirchenburg. Das Pfarrhaus ist heute eine Jugendherberge. Regelmäßig finden Workcamps und Freizeiten statt.
Und jährlich im August das HOLZSTOCK FESTIVAL!

Das Ziel des Festivals ist die Förderung europäischer Jugendbegegnung, vor allem auch der rumäniendeutschen vor Ort. Nicht zuletzt soll auf diese Weise aber auch die eindrückliche Kirchenburg gepflegt und erhalten werden, die von der Geschichte der Siebenbürger Sachsen erzählt.

Erstmals bin ich mit dem Kulturreferat Projektpartnerin des Festivals.

Weitere Informationen:
https://holzstock.ro/
und
https://www.holzmengen.ro

  • Plakat Holzstock Festival

    Plakat Holzstock Festival

  • I LOVE CAREI

    I LOVE CAREI

  • Eingang Schloss Nagykaroly mit Ausstellungsbanner

    Eingang Schloss Nagykaroly mit Ausstellungsbanner

  • Schlossleiter Bikfalvi Zolt vor dem Aquarell von Heinrich Schunn

    Schlossleiter Bikfalvi Zolt vor dem Aquarell von Heinrich Schunn

  • Führung mit dem Sammler Böhm

    Führung mit dem Sammler Böhm

  • Blick in die Ausstellung

    Blick in die Ausstellung

 
 
Siebenbürgische Malerei der Zwischenkriegszeit –
Werke der Sammlung Böhm im Schloss von Großkarol

Das Schloss von Großkarol (rum. Carei / ung. Nagykároly) zeigt gegenwärtig Siebenbürgische Malerei der Zwischenkriegszeit. Anschaulich stellt die Präsentation rumänische, ungarische und sächsische Positionen nebeneinander und rekonstruiert die Spuren vergessener Dialoge.

30 Bilder, verteilt auf zwei Räume, umfasst die Schau der Sammlung Böhm. Das Thema Landschaft bildet den Auftakt, u.a. mit Werken von Szolnay Sándor, Macalik Alfréd und Aurel Popp. Besonders eindringlich ist ein großformatiges Aquarell von Heinrich Schunn. Zart, in hauchdünnen transparenten Farblagen gestaltet, öffnet sich in seinem Bild die Weite des Burzenlandes. Nicht farbkräftig wie die Künstlerkollegen, sondern entrückt und fragil zeigt er die Natur, die sich wie ein Traum entzieht.

Der zweite Raum holt den Blick ins Interieur. Tibor Ernős bürgerlicher „Salon“ führt zurück in die Zeit der Jahrhundertwende, und dient als Kontrapunkt für eine Reihe herausragender Stillleben von Fülöp Antal, Hermann Konnerth, Tasso Marchini, Perlott Csaba Vilmos und Hans Eder, die alle in den 1920er oder 1930er Jahren entstanden sind.

All diese Bilder sind starke Werke, die auch für sich allein sprechen, doch die hier gegebene Zusammenschau und die Möglichkeit des unmittelbaren Vergleichs bringt extra Erkenntnisgewinn und viel Sehfreude.

Die Ausstellung ist bis zum 22. September, Di – So 9:00 – 17:00 Uhr, in Großkarol zu sehen.

Juli

Wie jedes Jahr zum Abschluss des Studienjahres fand auch heuer – am Wochenende des 21.–23. Juli 2023 – der große RUNDGANG aller Klassen der STAATLICHEN AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE STUTTGART statt.

Präsentiert wurden die Arbeitsergebnisse des vorangegangenen Semesters. Mehr als 30 Klassen aus den Bereichen Kunst, Industrial Design und Kommunikationsdesign stellten sich vor, ebenso die Studiengänge Restaurierung, Kunstwissenschaften und Architektur.
Im Fachbereich Kunst gab es diesmal ein besonderes Augenmerk auf Siebenbürgen. Die Klasse von Prof.in Hanna Hennenkemper verbrachte auf meine Einladung im April drei Tage auf Schloss Horneck und stellte nun die im Rahmen dieser Exkursion entstandenen Arbeiten auf dem RUNDGANG aus.

Beim Projekt ging es nicht nur um die Einübung von Zeichenpraxis und Maltechnik, sondern auch um ganz grundsätzliche Fragen, die unsere gegenwärtige Lebenswelt betreffen, eine davon klingt im diesjährigen Ausstellungstitel an: „Kulturgeschichte(n) aufzeichnen.“

Mehr dazu finden Sie alsbald in der jüngsten Ausgabe der Siebenbürgischen Zeitung (SbZ), der Hermannstädter Zeitung und auch hier als PDF.

  • Klasse Prof.in Hennenkemper vor Schloss Horneck

    Klasse Prof.in Hennenkemper vor Schloss Horneck

  • ABK Fahnen vor der Hochschule

    ABK Fahnen vor der Hochschule

  • ABK Blick in die Ausstellung der Klasse Hennenkemper

    ABK Blick in die Ausstellung der Klasse Hennenkemper

  • Carla Brandmaier und Paul Cortot beim Zeichnen

    Carla Brandmaier und Paul Cortot beim Zeichnen

  • Lukas Klegraf-Gracia vor einem Bild „Urzeitmuseum…“

    Lukas Klegraf-Gracia vor einem Bild „Urzeitmuseum…“

  • Romy Kolichs Blick in die „gute Stube“

    Romy Kolichs Blick in die „gute Stube“

  • Lea Champagne beim Schreiben ihres Prologs zu Abschied und Neuanfang

    Lea Champagne beim Schreiben ihres Prologs zu Abschied und Neuanfang

RÜCKBLICK

OSSIS STEINHÖRSPIELPREMIERE IM „HAUS DER GESCHCHTE“ IN DINKELSBÜHL

Einen besonderen „Sendeplatz“ auf dem Heimattag hatte die Premiere von OSSIS STEIN oder DER WERFE DAS ERSTE BUCH, ein Hörspiel von Frieder Schuller. Fern vom festlichen Straßenlärm fand die Präsentation im „Haus der Geschichte“ satt. Der abgedunkelte Kinosaal bot ideale Bedingungen, um sich ganz einzulassen aufs Hören und das dichte Spiel der Worte zu erfahren.
Von der – tatsächlich oder vermeintlichen – Unehrlichkeit eines Mitmenschen zu hören, setzt unterschiedlichste Reaktionen frei: Enttäuschung, Scham, peinliches Berührtsein gehören ebenso dazu wie Wut, Aggression bis hin zur sozialen Stigmatisierung der betroffenen Person. Eben darauf reagiert das Hörspiel OSSIS STEIN.

In 30 kurzen Szenen mit wechselnden Paaren hinterfragt Schuller die Verbindungen des Lyrikers Oskar Pastior (1927 Sibiu/Hermannstadt, RO – 2006 Frankfurt a. M.) zum rumänischen Geheimdienst Securitate. Von „Otto Stein“, Pastiors Deckname als IM, entlehnt der Autor seinen „Ossi“, und der Name wird zum tatsächlichen Stein. Schon damit werden Denk- und Spielräume eröffnet. Schnell wird klar, dass in diesem Prozess, in dem es um das Verteidigen und Erklären, vielleicht das Aus-, Ver- und Behandeln einer Schuld geht, letztlich vor allem die eigene Urteilskraft gefordert ist. Die weiter im Titel angebotenen Anlehnungen an Mythos (Sisyphus) und Neues Testament (die verhinderte Steinigung Maria Magdalenas) können hilfreich sein, müssen aber die Rezeption nicht verengen.

Nach Präsentation des knapp einstündigen Hörspiels standen der aus Katzendorf angereiste Autor und Sebastian Mandla, Gründer und Leiter von 3nsemble 23 e.V., einer Theatergruppe von Menschen mit und ohne Behinderung in Leipzig, dem Publikum für Fragen und Gespräch zur Verfügung.

Wie es dazu kam, sich dieses Sujets anzunehmen und es nach einer ersten Konzeption für die Bühne – die Uraufführung fand am Radu-Stanca-Nationaltheater in Hermannstadt statt – zum Hörspiel umzuschreiben, schilderte Schuller in knappen Worten: Er habe, sagt er, Oskar Pastior persönlich gekannt und in den einst mit ihm geführten Gesprächen durchaus ein Empfinden dafür gewonnen, welchen nie ausgesprochenen, permanent präsenten Zwängen sich der ältere Lyrikerkollege in Rumänien ausgesetzt gesehen haben müsse. Als dann, nach dessen Tod 2006, die Verpflichtungserklärung entdeckt, publik gemacht und lautstark diskutiert wurde, habe ihn, Schuller, vor allem ein Satz des Verlegers Michael Krüger vom Carl Hanser Verlag berührt, wonach Pastior in der Zeit nach der Ausreise immer wieder davon gesprochen habe, unter welch erstickender Angst er in Rumänien litt, dass seine Homosexualität bekannt gemacht und er infolgedessen den damals gängigen Repressalien ausgesetzt werden könnte.
In seinem Nachwort der Hörspielfassung formuliert Schuller es dann so: „Die Angst des Homosexuellen und die Angst des aus der Deportation Zurückgekehrten, wieder in Haft zu müssen, dürften den jungen Oskar Pastior zu einem idealen Erpressungsopfer der Securitate gemacht haben.“ Die klar aufscheinende Bereitschaft, Verstehen zu üben und Würde nicht noch einmal zu rauben, sind zweifelsohne die Triebkraft für die Erarbeitung der mit OSSIS STEIN vorgelegten szenischen Annäherung. Schuller will für Pastior einstehen und zugleich der Gegenwart ein Bild vermitteln von einer Zeit und einem Land, in dem die Lebenswelt des Individuums von böswilliger Beschneidung und Eingrenzung geprägt war. Und, fast wie zur Verteidigung des eigenen Stücks, fügt er hinzu: „Das Aufnahmegerät, das er (Pastior) mit sich führte, war groß und schwer, unübersehbar! Da kann ich doch nicht so überrascht tun.“

Sebastian Mandla hat sich zur Aufgabe gemacht, OSSIS STEIN mit seinem Ensemble zu vertonen. Auf die Frage, was ihn daran reizte und wie er vorging, das Thema mit seinem 3nsemble 23 (https://ensemble23.de/), einer Theatergruppe von Menschen mit und ohne Behinderung, umzusetzen, erklärte er zunächst Praktisches. Zum Beispiel, dass die Spielerinnen und Spieler mit Behinderung für die Tage der Proben und Projektarbeit von ihren jeweiligen Werkstätten, in denen sie gewöhnlicherweise arbeiten, freigestellt werden. Auf diese Weise erhielten sie Arbeits- und Lebenserfahrung, die komplett außerhalb ihrer geschützten Alltagssituation liegt. Das sei schon ein Wert für sich. Die intensive Zusammenarbeit mit den nicht behinderten Künstlerinnen und Künstlern biete, so Mandla, die Chance, den Gedanken der Teilhabe und Inklusion positiv für alle umzusetzen, d.h. eben auch mit dem Ergebnis, ein Stück zu erarbeiten, das man dann vorführen oder präsentieren kann. Die Möglichkeit, sich selbst als aktiv mitgestaltenden Teil der Welt wahrzunehmen, stärke das Bewusstsein für die eigene Person. Weiter erwähnte Mandla, dass in Vorbereitung der Aufnahmen das Thema des „Anschwärzens“ beziehungsweise der „Denunziation“ ausführlich bearbeitet und diskutiert wurde. Unbekannt sei es nicht, das Leben in Wohngruppen und die unumgängliche Abhängigkeit zu Betreuern und Betreuerinnen bringe es mit sich und sei jedem vertraut.
Letztlich sind es diese grundsätzlichen Überlegungen, die in der Arbeit des Ensembles immer wieder zu einer Erdung der Dinge und der Themen führen und so den Ton bestimmen, wie auch die professionellen Sprecherinnen und Sprecher ihre Stimme den jeweiligen Figuren leihen.

Frieder Schuller sucht für sein Stück einen Ton, der weder Absolution erteilen noch Verstehen erzwingen will. Das Suchende lässt er gleich im Prolog aufscheinen, wo Pastior selbst zu Wort kommt und erklärt:

„Bewältigung hat, wie immer man es dreht,
mit willentlicher Gewalt zu tun.
Ich bleibe lieber in der vermeintlichen Schuld.
Ich habe Angst vor unerfundenen Geschichten.“
(Oskar Pastior)

Über die nächsten Aufführungen und Gastspiele des Hörspiels sowie andere Möglichkeiten zum Nachhören wird alsbald an dieser Stelle informiert. Vorgesehen ist auf jeden Fall schon eine weitere Aufführung am 4. November 2023 in Leipzig, wo das Stück, wieder begleitet von einer Podiumsdiskussion, vorgestellt wird. (hf)

Gundelsheim am Neckar, Juni 2023

OSSIS STEIN oder DER WERFE DAS ERSTE BUCH
Ein Hörspieldrama von Frieder Schuller in einer Bearbeitung von 3nsemble 23

Am Samstag, 27.05., findet um 18 Uhr im Haus der Geschichte in Dinkelsbühl die Hörspielpremiere von Frieder Schullers OSSIS STEIN oder DER WERFE DAS ERSTE BUCH statt.

Das Hörspieldrama hinterfragt in 30 kurzen Szenen die Verbindungen des Lyrikers Oskar Pastior (1927 Sibiu/ Hermannstadt, RO – 2006 Frankfurt a. M.) zum rumänischen Geheimdienst Securitate vor 50 Jahren.

„Die Angst des Homosexuellen und die Angst des aus der Deportation Zurückgekehrten, wieder in Haft zu müssen, dürften den jungen Oskar Pastior zu einem idealen Erpressungsopfer der Securitate gemacht haben“, schreibt Schuller in einer Nachbemerkung zu seinem Stück. Im Bewusstsein um die von den kommunistischen Machthabern verwendeten Drangsalierungsmethoden weiß Frieder Schuller dem Publikum das heikle Sujet um Widerstand, Erpressbarkeit, Würde und Not eindringlich vor Augen zu führen.

Das erste Wort gehört denn auch dem älteren Freund und Lyrikerkollegen selbst:
„Bewältigung hat, wie immer man es dreht,
mit willentlicher Gewalt zu tun.
Ich bleibe lieber in der vermeintlichen Schuld.
Ich habe Angst vor unerfundenen Geschichten.“
Oskar Pastior

  • Autor Frieder Schuller, Foto/Credits: Kristian Schuller

    Autor Frieder Schuller, Foto/Credits: Kristian Schuller

Liebe alle,

wie gewohnt: an dieser Stelle wieder ein Rückblick auf vergangene und Ausblick auf bevorstehende Veranstaltungen, die ich allein oder gemeinsam mit meinen Kooperationspartnern vorbereite.

Gleich zu Beginn des neuen Jahres wurden auf TVR+ (einem Kanal des rumänischen Fernsehens) im Rahmen der deutschsprachigen Sendereihe AKZENTE die beiden jüngsten Jugendtheaterprojekte Dor! Dor? – Das Land in dem ich geboren bin und ŢaraBurzenLand vorgestellt. Angelegt als Workshops wurden diese beiden Projekte während der Sommermonate 2021 und 2022 dokumentarfilmisch begleitet. Sie entstanden in Kooperation mit dem Verein „Cu Timp pentru Cultură“ aus Kronstadt/Brașov.
AKZENTE Redakteur Christian Dudu wirft in seinem Bericht ein Schlaglicht auf das komplexe Thema Heimat, das im Mittelpunkt der theaterpädagogischen Auseinandersetzungen stand. Knapp und eindringlich gewährt der Film Einblick in die Gedanken der Jugendlichen und lässt auch Raum für die Positionen der befragten Zeitzeugen Ingeborg Acker und Frieder Schuller. Wie unterschiedlich sie ausfallen, kann hier nachgeschaut werden: https://www.tvrplus.ro/emisiuni/akzente-70-11334
Inzwischen gehört das ŢaraBurzenLand-Projekt zur Shortlist der fünf besten kulturellen Bildungsprojekte des Jahres 2022 von Kronstadt/Brașov. Das ist für uns – meine Kollegin Petra Binder, die den Verein „Cu Timp pentru Cultură“ erst vor zwei Jahren gegründet hat, und mich – ein toller Erfolg, der uns natürlich ermutigt, das Begonnene fortzusetzen. Doch es gilt: ohne die Begeisterungsfähigkeit der Jugendlichen, wäre all dies nicht zu denken gewesen! In der Bilderreihe nebenan finden sich einige Momentaufnahmen des *ŢaraBurzenLand*-Sommers. Und hier der Link zur Arbeitsgemeinschaft Kronstädter Kulturakteure, die den Preis ausgerufen hat.

Der große Erfolg des Fotobuchs ORDER 7161 (Short List Paris Photo 2022) spiegelt sich nun im Ausverkauf der Bücher. Immer wieder werde ich gefragt, ob es eine Neuauflage geben wird. Leider ist eine solche momentan nicht in Sicht. Aber ich halte an dieser Stelle alle auf dem Laufenden. Gerne verweise ich außerdem auf das Podiumsgespräch von Marc Schroeder, Andreas Kossert und mir, dass wir am 10. Januar im Dokumentationszentrum Flucht Vertreibung Versöhnung in Berlin miteinander geführt haben. Wer nicht vor Ort sein konnte, hat hier die Möglichkeit, das Gespräch nachzuhören.

Im Februar war Auftakt für eine neue Hochschulkooperation im Rahmen der Projektreihe ZEICHNEN IM MUSEUM. Die Kooperation findet diesmal mit der Klasse von Prof. Hanna Hennenkemper, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, statt. Von der Einführungsveranstaltung, die grundlegende Einblicke in die Kultur und Geschichte Siebenbürgens vermittelte, einige Impressionen aus dem Hochschulatelier in der nebenstehenden Fotoserie. Eine Fortsetzung wird auf Schloss Horneck im Sommersemester stattfinden. Dann wird es darum gehen, die Bestände des Siebenbürgischen Museums und des Siebenbürgen-Instituts bildkünstlerisch zu erkunden und aus aktueller Perspektive zu betrachten.

Das Frauenfrühstück an der VHS-Heilbronn zu Katharina, Pomona und Elena Zipser wurde von der VHS auf den Herbst verschoben. Soeben erschienen ist dafür aber ein Werkstattgespräch mit KATH., das ist der Künstlername von Katharina Zipser. Es war eine besondere Freude, die hochbetagte Künstlerin im Dezember in München zu besuchen, und das Gespräch – ich kann es nicht anders sagen – ein großes Glück. Unser Gespräch hier im Anhang als PDF.

In Kooperation mit dem GOETHE-INSTITUT Bukarest wird es in Kürze mehrere Veranstaltungen zur Bukarester Avantgarde geben. Unter dem Titel IM ZEICHEN DER STADT blicken wir aus verschiedenen Perspektiven und in diversen Formaten auf die 1920er Jahre in Bukarest, wo sich eine auch im internationalen Maßstab sehr bemerkenswerte Moderne ausgebildet hat. Zu ihren bekanntesten Protagonisten zählen Victor Brauner und Marcel Janco, Corneliu Michăilescu und natürlich Max Herman Maxy. Und auch die Protagonistinnen werden wir gebührend würdigen. Am Beispiel ausgewählter Kunstwerke geht es um die vielsprachigen Lebenswelten dieser pulsierenden Metropole vor einhundert Jahren. Am 16. März, ab 18 h, spreche ich mit Dr. Joachim Umlauf, Leiter des Goethe-Instituts, über diese weithin unbekannte Avantgarde. Die Veranstaltung wird gestreamt: https://www.goethe.de/ins/ro/de/ver.cfm?event_id=24582227
Am 17. und 18. März laden wir dann ausschließlich in Präsenz zu einem Workshop ins Goethe-Institut beziehungsweise zu einem gemeinsamen Besuch ins Bukarester Nationalmuseum (MNaR) ein. Mehr dazu hier.

Für die immer noch langen Abende der glücklicherweise bald endenden Winterzeit verweise ich gerne auf die Ton- und Bildkanäle verschiedener Partnerinstitutionen: so etwa auf das von der Österreichischen Gesellschaft für Literatur (ÖGfL) und dem Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) veranstaltete Symposium MUT ZUR SPRACHE, wo ich ein Gespräch mit Ioana Părvulescu und Frieder Schuller über die Literatur in Rumänien führte. Außerdem ein Hinweis auf die die Ringvorlesung KUNST IM KRIEG an der Universität Graz.

Zuletzt ein SAVE THE DATE: am 27. April 2023 ist wieder Zeit für die Siebenbürgische Filmreihe. Wir zeigen DEM HIMMEL GANZ NAH von Titus Faschina. Mehr dazu im Flyer/PDF.

Gundelsheim am Neckar, im März 2023

  • Veranstaltung *MUT ZUR SPRACHE* im IWM mit Frieder Schuller und Ioana Pȃrvulescu, Moderation: Heinke Fabritius; © IWM

    Veranstaltung MUT ZUR SPRACHE im IWM mit Frieder Schuller und Ioana Pȃrvulescu, Moderation: Heinke Fabritius; © IWM

  • Veranstaltung *MUT ZUR SPRACHE* im IWM mit Ioana Pȃrvulescu; © IWM

    Veranstaltung MUT ZUR SPRACHE im IWM mit Ioana Pȃrvulescu; © IWM

  • Veranstaltung *MUT ZUR SPRACHE* im IWM mit Frieder Schuller; © IWM

    Veranstaltung MUT ZUR SPRACHE im IWM mit Frieder Schuller; © IWM

  • Aus der Sendung *AKZENTE* im TVR+, Rumänien

    Aus der Sendung AKZENTE im TVR+, Rumänien

  • Projekt: *DOR! DOR? - Das Land in dem ich geboren bin*; © Binder&Fabritius

    Projekt: DOR! DOR? – Das Land in dem ich geboren bin; © Binder&Fabritius

  • Projekt: *DOR! DOR? - Das Land in dem ich geboren bin*; hier mit Inge Acker als Zeitzeugin; © Binder&Fabritius

    Projekt: DOR! DOR? – Das Land in dem ich geboren bin; hier mit Inge Acker als Zeitzeugin; © Binder&Fabritius

  • Projekt: *DOR! DOR? - Das Land in dem ich geboren bin*; hier mit Frieder Schuller als Zeitzeuge; © Binder&Fabritius

    Projekt: DOR! DOR? – Das Land in dem ich geboren bin; hier mit Frieder Schuller als Zeitzeuge; © Binder&Fabritius

  • Projekt: *DOR! DOR? - Das Land in dem ich geboren bin*; hier nach der Arbeit in Cața/Katzendorf; © Binder&Fabritius

    Projekt: DOR! DOR? – Das Land in dem ich geboren bin; hier nach der Arbeit in Cața/Katzendorf; © Binder&Fabritius

  •  Veranstaltung im Dokumentationszentrum Flucht Vertreibung Versöhnung zu *Marc Schroeders Fotobuch ORDER 7161*; © SFVV
    Veranstaltung im Dokumentationszentrum Flucht Vertreibung Versöhnung zu Marc Schroeders Fotobuch ORDER 7161; © SFVV
  • Veranstaltung im Dokumentationszentrum Flucht Vertreibung Versöhnung zu *Marc Schroeders Fotobuch ORDER 7161*; Andreas Kossert; © SFVV

    Veranstaltung im Dokumentationszentrum Flucht Vertreibung Versöhnung zu Marc Schroeders Fotobuch ORDER 7161; Andreas Kossert; © SFVV

  • Veranstaltung im Dokumentationszentrum Flucht Vertreibung Versöhnung zu *Marc Schroeders Fotobuch ORDER 7161*; Marc Schroeder; © SFVV

    Veranstaltung im Dokumentationszentrum Flucht Vertreibung Versöhnung zu Marc Schroeders Fotobuch ORDER 7161; Marc Schroeder; © SFVV

  • Veranstaltung im Dokumentationszentrum Flucht Vertreibung Versöhnung zu *Marc Schroeders Fotobuch ORDER 7161*; Heinke Fabritius; © SFVV

    Veranstaltung im Dokumentationszentrum Flucht Vertreibung Versöhnung zu Marc Schroeders Fotobuch ORDER 7161; Heinke Fabritius; © SFVV

  • Die Malerin *KATH.* (Katharina Zipser) 2012 in ihrer Ausstellung im Brukenthalmuseum Sibiu/Hermannstadt, RO; © Pomona Zipser

    Die Malerin KATH. (Katharina Zipser) 2012 in ihrer Ausstellung im Brukenthalmuseum Sibiu/Hermannstadt, RO; © Pomona Zipser

  •  Projekt: *ZEICHNEN IM MUSEUM* - Einführung zur Kultur und Geschichte Siebenbürgens an der ABK, Stuttgart, Klasse Prof. Hennenkemper mit Dr. H. Fabritius; ©H.Hennenkemper
    Projekt: ZEICHNEN IM MUSEUM – Einführung zur Kultur und Geschichte Siebenbürgens an der ABK, Stuttgart, Klasse Prof. Hennenkemper mit Dr. H. Fabritius; ©H.Hennenkemper
  • Projekt: *ZEICHNEN IM MUSEUM* - Einführung zur Kultur und Geschichte Siebenbürgens an der ABK, Stuttgart, Klasse Prof. Hennenkemper mit Dr. H. Fabritius; ©H.Hennenkemper

    Projekt: ZEICHNEN IM MUSEUM – Einführung zur Kultur und Geschichte Siebenbürgens an der ABK, Stuttgart, Klasse Prof. Hennenkemper mit Dr. H. Fabritius; ©H.Hennenkemper

  • Projekt: *ŢARA-BurzenLAND*; © Binder&Fabritius

    Projekt: ŢARA-BurzenLAND; © Binder&Fabritius

  • Projekt: *ŢARA-BurzenLAND*; © Binder&Fabritius

    Projekt: ŢARA-BurzenLAND; © Binder&Fabritius

  • Projekt: *ŢARA-BurzenLAND*; © Binder&Fabritius

    Projekt: ŢARA-BurzenLAND; © Binder&Fabritius

Die Karwoche gibt Anlass, auf das eindrückliche Meisterwerk eines Malers aus Siebenbürgen hinzuweisen. Hans Siebenbürger (um 1440-1483) trägt die Herkunft sogar in seinem Namen.

Seit den späten 1460er Jahren bis zu seinem Tod arbeitete er in Wien. Nicht nur dort galt er als „Meister hohen Ranges“, sondern schon in Nürnberg, wo er in der Werkstatt des Hans Pleydenwurff sein Können schliff, so dass die fränkische Schule für seinen Stil prägend wurde. In Wien trug Siebenbürger viel zum Erfolg der renommierten Werkstatt der Schottenkirche bei. Am 1469 fertiggestellten Hochaltarretabel war er wesentlich beteiligt. Seine Heimat Siebenbürgen hat er wohl nicht wiedergesehen, doch ist überliefert, dass er seine Schüler dorthin empfahl, wo sie unter anderem in Birthälm/Biertan und Mediasch/Mediaș tätig wurden.

Eines der Hauptwerke Hans Siebenbürgers ist das Epitaph des Ritters Jodok Hauser. Das Bild zeigt Christus am Kreuz. Den Opfertod Christi vergegenwärtigend, gehören Darstellungen wie diese zu den Hauptthemen der mittelalterlichen Malerei.

Die knapp lebensgroße, schlanke Bildtafel ist schlicht, doch zugleich detailreich. Schmal und fragil setzt sich die Figur des Gekreuzigten vor dem dicht gemusterten goldenen Hintergrund ab. Rechts unter dem Kreuz steht Maria mit zum Gebet gefalteten Händen, ihr gegenüber, Paulus. Auf sein Schwert gestützt, verweist er auf den vor ihm knieenden Jodok Hauser, der hier gemeinsam mit Ehefrau und Kindern als Stifter der Bildtafel erscheint. Schön ist zu beobachten, dass die Figuren der Stifterfamilie nicht den Horizont des Kalvarienberges übersteigen, sie sind an das Irdische gebunden. Dagegen ragen die Gestalten der beiden Heiligen in den himmlischen Raum hinein, nur so weit jedoch, dass sie den Gekreuzigten auf Fußhöhe erreichen. Blickt man zu den Händen Christi, so scheint es, als hielte er sie schützend über die gesamte kleine Gruppe. (hf)

Das Gedenkbild ist in der Mittelalterabteilung der Dauerausstellung des Oberen Belvedere Museums in Wien zu sehen.

Eine großartige Studie zum Werk des Hans Siebenbürger hat mein Lehrer Robert Suckale veröffentlicht: „Der Maler Johannes Siebenbürger (um 1440-1483) als Vermittler Nürnberger Kunst nach Osteuropa“, in: Evelin Wetter (Hg.), Die Länder der Böhmischen Krone und ihre Nachbarn zur Zeit der Jagiellonenkönige, Jan Thorbecke Vlg. Ostfildern 2004, S. 363-284.

Hans Siebenbürger, Epitaph des Jodok Hauser, 1478/1479, Malerei auf Tannenholz, originaler Rahmen, 166,5 × 75 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 4850
Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien
Dieses Werk ist Teil der Open Content Policy des Belvedere, ist zum Download freigegeben und unterliegt der Creative Commons License CC BY-SA 4.0.

Einfuehrung Siebenbuergen an der ABK Prof. Hennenkemper

Liebe alle,
an dieser Stelle wie gewohnt ein kurzer Rückblick auf vergangene und Hinweise auf bevorstehende Veranstaltungen, die ich gemeinsam mit meinen Kooperationspartnern vorbereite.

Gleich zu Beginn des neuen Jahres, am 5. Januar, wurden auf TVR+ (dem Kanal des rumänischen Fernsehens) im Rahmen der deutschsprachigen Sendereihe AKZENTE die beiden jüngsten Jugendtheaterprojekte Dor! Dor? – Das Land in dem ich geboren bin. Heimat : Fremde und ŢaraBurzenLand vorgestellt. Als Workshops angelegt und dokumentarfilmisch begleitet sind sie während der Sommermonate 2021 und 2022 in Kooperation mit dem Verein „Cu Timp pentru Cultură“ aus Kronstadt/Brașov entstanden. AKZENTE Redakteur Christian Dudu wirf in seinem Bericht ein Schlaglicht auf das komplexe Thema Heimat, das im Fokus der theaterpädagogischen Auseinandersetzungen stand. Knapp und doch eindringlich gewährt der Film Einblick in die Gedanken der Jugendlichen und lässt auch Raum für die Positionen der befragten Zeitzeugen Ingeborg Acker und Frieder Schuller. Wie unterschiedlich sie ausfallen, kann hier nachgeschaut werden: https://www.tvrplus.ro/emisiuni/akzente-70-11334

Der große Erfolg des Fotobuchs ORDER 7161 (Short List Paris Photo 2022) war Anlass für weitere nachgefragte Präsentationen. Die erste Veranstaltung dazu im neuen Jahr war ein Podiumsgespräch zwischen Marc Schroeder, Andreas Kossert und mir, das wir am 10. Januar im Dokumentationszentrum Flucht Vertreibung Versöhnung in Berlin miteinander geführt haben. Wer nicht vor Ort sein konnte, hat hier die Möglichkeit das Gespräch nachzuhören.

In der „Künstlerinnenreihe“ habe ich am 24. Januar das textilkünstlerische Werk von Lilian Theil vorgestellt. Unter dem Titel: Lilian Theil – Bilder für die Gegenwart fand der Vortrag anlässlich des Jahresempfangs des Hauses der Heimat e.V. in Nürnberg statt. Weitere Präsentationen sind in Planung, auch Buchungen sind möglich, sprechen Sie mich gerne darauf an.

Im Februar ist Auftakt für eine neue Hochschulkooperation im Rahmen der Projektreihe ZEICHNEN IM MUSEUM. Auch diesmal wird es darum gehen, die Bestände des Siebenbürgischen Museums wie auch des Siebenbürgen Instituts bildkünstlerisch zu erkunden und aus neuer Perspektive vorzustellen. Die Kooperation findet diesmal mit der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart statt und wird sich über das gesamte Sommersemester 2023 erstrecken.

Fortgesetzt wird auch das Kooperationsprojekt des Kulturreferats mit der VHS-Heilbronn. Zunächst findet anlässlich des internationalen Frauentages ein Frauenfrühstück statt, das Katharina, Pomona und Elena Zipser gewidmet ist. Bei den drei Frauen handelt es sich um Großmutter, Mutter und Tochter. Jede Frau dieser drei Generationen hat als Malerin, Bildhauerin oder Performerin ein eigenständiges Werk geschaffen. Wie sehr sie einander wechselseitig stärken und inspirieren, wird im Zentrum der Gespräche stehen. Die Veranstaltung ist geplant für Sonntag, den 12. März 2023, mehr dazu hier.

Für die immer noch langen Abende der Winterzeit verweise ich gerne auch auf die Ton- und Bildkanäle verschiedener Partnerinstitutionen: so etwa auf das von der Österreichischen Gesellschaft für Literatur (ÖGfL) und dem Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) veranstaltete Symposium MUT ZUR SPRACHE, wo sich ein Gespräch mit Ioana Părvulescu und Frieder Schuller über die Literatur in Rumänien findet. Nicht zuletzt hier auch der Hinweis auf die Ringvorlesung KUNST IM KRIEG an der Universität Graz.

Gundelsheim am Neckar, im Februar 2023

Jugendtheater-Performance: TARA BurzenLAND, Aufführung in der Kronstädter Redute am 2. August 2022. Im Hintergrund ein Landschaftsbild des Kronstädter Malers Wilhelm Kamner (1832-1901) aus der Sammlung des Muzeul de Artă Braşov (Kunstmuseum Kronstadt);
Foto: PABinder/HFabritius

Liebe alle,
an dieser Stelle wie gewohnt ein kurzer Rückblick auf vergangene und Hinweise auf bevorstehende Veranstaltungen, die ich gemeinsam mit meinen Kooperationspartnern vorbereite.

Ende November war es wieder Zeit für die BUCH WIEN. Am Stand des Deutschen Kulturforums Potsdam wurden nicht nur die jüngsten Publikationen des Hauses (Potsdamer Bibliothek), sondern auch diejenigen des Siebenbürgischen Museums sowie Förderungen des Kulturreferats präsentiert und – gut verkauft! Darunter auch die letzten Exemplare von Marc Schroeders ORDER 7161, dessen deutsche Fassung inzwischen ausverkauft ist.

Der große Erfolg des Fotobuchs ORDER 7161 ist Grund genug für weitere Präsentationen. So wird es als erste Veranstaltung im neuen Jahr ein Podiumsgespräch zwischen Marc Schroeder, Andreas Kossert und mir geben. Termin ist der 10. Januar 2023 um 19.00 Uhr im Dokumentationszentrum Flucht Vertreibung Versöhnung in Berlin. Dieses Gespräch wird auch als Stream zu verfolgen sein. Hier schon vorab der Link.

Im Februar ist der Auftakt für eine neue Hochschulkooperation im Rahmen der Projektreihe ZEICHNEN IM MUSEUM. Auch diesmal wird es darum gehen, die Bestände des Siebenbürgischen Museums wie auch des Siebenbürgen Instituts bildkünstlerisch zu erkunden und aus neuer Perspektive vorzustellen. Die Kooperation findet diesmal mit der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart statt.

Fortgesetzt wird 2023 auch das Kooperationsprojekt des Kulturreferats mit der VHS-Heilbronn. Zunächst findet anlässlich des internationalen Frauentages ein Frauenfrühstück statt, das Katharina, Pomona und Elena Zipser gewidmet ist. Bei den drei Frauen handelt es sich um Großmutter, Mutter und Tochter. Jede von ihnen gehört einer anderen Generation an und legt als Malerin, Bildhauerin oder Performerin ein eigenständiges Werk vor. Wie sehr die drei Frauen einander wechselseitig tragen, stärken und inspirieren wird im Zentrum der Gespräche stehen. Die Veranstaltung ist geplant für Sonntag, den 12. März 2023, mehr dazu hier.

Für die ruhigen Momente während der Winterpause verweise ich gerne auch auf die Ton- und Bildkanäle verschiedener Partnerinstitutionen: so etwa das von der Österreichischen Gesellschaft für Literatur (ÖGfL) und dem Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) veranstalteten Symposium MUT ZUR SPRACHE, wo sich ein Gespräch mit Ioana Părvulescu und Frieder Schuller über die Literatur in Rumänien findet.
Zudem auch der Hinweis auf die Tagung Zwischen Bollwerk und Brücke? Der habsburgische Südosten Europas. Kultur-Raum-Konzepte seit dem 18. Jahrhundert und auf die Ringvorlesung KUNST IM KRIEG an der Universität Graz.

Gundelsheim am Neckar, zum Jahreswechsel 2022/23

  • MUT ZUR SPRACHE im IWM, Sektion Rumänien, © ÖGfL

    MUT ZUR SPRACHE im IWM, Sektion Rumänien, © ÖGfL

  • MUT ZUR SPRACHE - Frieder Schuller, © ÖGfL

    MUT ZUR SPRACHE – Frieder Schuller, © ÖGfL

  • MUT ZUR SPRACHE - Ioana Parvulescu, © ÖGfL

    MUT ZUR SPRACHE – Ioana Parvulescu, © ÖGfL

  • BUCH WIEN Wien 2022 © DKF, T. Krombach

    BUCH WIEN Wien 2022 © DKF, T. Krombach

  • Mit der MOB zu Käthe Kollwitz, Folkwang Museum, © MOB

    Mit der MOB zu Käthe Kollwitz, Folkwang Museum, © MOB

  • Vorschau 10.1.23, ORDER 7161, SFVV,© Marc Schroeder

    Vorschau 10.1.23, ORDER 7161, SFVV,© Marc Schroeder

Archiv 2022

Liebe alle,

an dieser Stelle wie gewohnt ein kurzer Rückblick auf vergangene und Hinweise auf bevorstehende Veranstaltungen, die ich gemeinsam mit meinen Kooperationspartnern vorbereite.

Nach dem erfolgreichen Siebenbürgischen Kultursommer 2022, von dem ich berichtet habe – hier nochmal der Link zu meinem Interview mit der Hermannstädter Zeitung –, folgen hier nun die Hinweise zum Herbstprogramm. Aber beginnen möchte ich mit einer besonderen Nachricht und schönen Überraschung:

Am 3. Oktober 2022 wurde die Short List mit den Nominierungen für den APERTURE FOUNDATION PHOTOBOOK AWARD der diesjährigen PARIS PHOTO bekanntgegeben. Marc Schroeders Buch ORDER 7161 mit Zeitzeugenporträts der 1945 zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportierten Rumäniendeutschen zählt zu den ausgewählten Büchern (35 von 1026!). Die Nominierungen der Short List werden nicht nur während der PARIS PHOTO im Grand Palais, sondern anschließend auch in New York Chelsea in den fabelhaften Galerieräumen der APERTURE Stiftung zu sehen sein. Damit erreicht das noch immer kaum beachtete historische Kapitel der Deportation von knapp 70.000 Rumäniendeutschen ein internationales Publikum jenseits der deutsch-rumänischen Diskurse und dringt auf ganz neue Weise ins öffentliche Bewusstsein. Dies ist ein großartiger Erfolg. Als Kulturreferentin für Siebenbürgen habe ich Marc Schroeders Projekt über mehrere Jahre eng begleitet und mehrfach in Deutschland und Rumänien vorgestellt. Zur Nominierung sehen Sie auch den Beitrag der Allgemeinen deutschen Zeitung (ADZ).

Im September fand die zweite Vorstellung der diesjährigen Siebenbürgischen Filmreihe ihre Fortsetzung mit Luminiţa Mihai Cioabăs ROMA TEARS. Der über viele Jahre hinweg gewachsene Dokumentarfilm erinnert an die im Mai 1942 von General Ion Antonescu beschlossenen und kurz darauf eingeleiteten Deportationen von knapp 25.000 Roma aus Rumänien in die Konzentrationslager Transnistriens. Auch 80 Jahre später stellen diese Ereignisse stets ein weitgehend verdrängtes Thema dar. Eine aktuelle Würdigung unternimmt Fabian Lutsch in der jüngsten Ausgabe der Hermannstädter Zeitung. -> PDF
Unter dem Titel FRAUENPOWER porträtiert die Fernsehjournalistin und Dichterin Christel Ungar-Țopescu am 17. November drei Siebenbürgerinnen, die mit dem, was sie tun, ganz im Hier und Jetzt stehen. Gezeigt werden die Porträts von Ortrun Rhein, Leiterin des Dr.-Carl-Wolff-Altenheimes und des gleichnamigen Hospizes für palliative Kinderbetreuung in Hermannstadt/Sibiu (30 min, RO 2018), Caroline Fernolend, Vizepräsidentin des unter der Schirmherrschaft von Prinz Charles gegründeten Mihai-Eminescu-Trusts (MET) (45 min, RO 2019) und von Astrid Cora Fodor, Bürgermeisterin Hermannstadts/Sibius, die unnachgiebig und bestimmt wie keine andere in „ihrer“ Stadt zum Europagipfel empfing und sie dann durch die Pandemie führte (28 min, RO 2021). Dem Screening folgt ein Gespräch mit der Filmemacherin. Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie hier: -> Flyer PDF. Der Vorverkauf der Tickets erfolgt wie immer direkt über das Kinostar-Arthaus Kino in Heilbronn unter: https://www.kinostar.com/kino/kinostar-arthaus-heilbronn/.

Fortsetzung findet im November außerdem das Kooperationsprojekt des Kulturreferats mit der vhs-Heilbronn: Im Rahmen der Frauenakademie stelle ich unter anderem ein bestimmtes Schloss am Neckar, eine katholische Kirche am Donaudelta sowie ein evangelisches Pfarrhaus im Herzen Rumäniens vor, das heute Dorfschreiberklause ist. In dieser Veranstaltung, die ich Netzwerk OST-WEST (Termine am 14. und 16. November) genannt habe, geht es um unbekannte Netzwerke deutschsprachiger Kulturen am Schnittpunkt Mittel-, Südost- und Osteuropas, aber auch um die Frage, was Bukarest (RO), Czernowitz (UA) und Berlin (D) miteinander zu tun haben. Hier das gesamte Programm: https://www.vhs-heilbronn.de/…

Nicht zuletzt sei erwähnt, dass die jüngsten und wichtigsten Publikationen des Siebenbürgischen Museums sowie Förderungen des Kulturreferats vom 23. bis 27. November auf der BUCH WIEN am Stand des Deutschen Kulturforums Potsdam vorgestellt werden. – > https://www.buchwien.at/ Darunter der in die zweite Auflage gehende Ausstellungskatalog „… skoro damoi! Hoffnung und Verzweiflung“ von Irmgard Sedler und natürlich Marc Schroeders ORDER 7161.

Weiterhin darf ich Sie auf ein besonderes Produkt dieses Sommers aufmerksam machen: die Grußkarte zum sogenannten „Heltauer Missale“, eines der eindrücklichsten Messbücher vorreformatorischer Zeit in Siebenbürgen, kann von allen, die ein Faible für frühneuzeitliche Handschriften haben, kostenlos über das Kulturreferat bezogen werden.

Gundelsheim am Neckar, im Oktober 2022

Liebe Leserinnen und Leser,

an dieser Stelle wie gewohnt ein kurzer Rückblick auf vergangene und Hinweise auf bevorstehende Veranstaltungen, die ich gemeinsam mit meinen Kooperationspartnern vorbereite.

Der Blick zurück auf die Ferienmonate gilt dem erfolgreich abgeschlossenen Siebenbürgischen Kultursommer 2022, zu dem das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien gemeinsam mit weiteren Veranstaltern aufgerufen hatte. Eine Rückschau auf die Veranstaltungen des Kulturreferats finden Sie in dem Interview, zu dem Beatrice Ungar, Chefredakteurin der Hermannstädter Zeitung, mich eingeladen hat. Hier der Link.

Das größte Vorhaben war das 8-tägige Jugendtheaterprojekt ŢARA BurzenLAND. Dessen Ziel war, den Blick der teilnehmenden Jugendlichen auf ihre Heimatregion anhand Liedkunst, Dichtung und Landschaftsmalerei zu schärfen, um anschließend ein eigenes Statement für die Bühne zu erarbeiten. Die Bildergalerie anbei gibt einen Eindruck davon, ebenso der Bericht der ADZ über den Erfolg, den die beiden Aufführungen in Bukarest und Kronstadt erlebten.

Ein Produkt des Kultursommers ist auch eine gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde in Heltau entstandene Grußkarte. Mit ihr soll auf die eindrücklichen Bestände frühneuzeitlicher Handschriften der dortigen Pfarrbibliothek aufmerksam gemacht werden. Unsere Karte zeigt eine Seite aus dem sogenannten „Heltauer Missale“, das eines der eindrücklichsten Messbücher vorreformatorischer Zeit in Siebenbürgen ist. Die Karte liegt zum Mitnehmen in der Kirche aus. Sie kann aber auch über das Kulturreferat kostenlos bezogen werden.

Im September findet die Siebenbürgische Filmreihe ihre Fortsetzung. Luminiţa Mihai Cioabăs „Roma Tears“ erinnert an die im Mai 1942 von General Ion Antonescu beschlossenen und kurz darauf eingeleiteten Deportationen von knapp 25.000 Roma aus Rumänien in die Konzentrationslager Transnistriens. Im Zuge der Dreharbeiten hat die Dichterin und Filmemacherin etwa zwanzig Roma-Siedlungen aufgesucht und die noch lebenden Zeitzeugen befragt. Alle weiteren Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer: -> Flyer PDF. Der Ticketvorverkauf erfolgt direkt über das Kinostar-Arthaus Kino in Heilbronn unter: https://www.kinostar.com/kino/kinostar-arthaus-heilbronn/.

Und schließlich noch ein SAVE THE DATE für eine spannende Veranstaltung aus der Projektförderung: Unter dem Titel „Gedächtnis und Erinnerung“ lädt die Bundeskulturreferentin beim Verband der Siebenbürger Sachsen, Dagmar Seck, zu einem 1-tägigen Symposium am Sonntag, den 16. Oktober, nach Schloss Horneck ein. Zu ihren Gästen zählen die Neurobiologin Prof. Dr. Johanna Monyer sowie die Autorin Lena Gorelik. Dr. Markus Lörz wird mit Bildhauer Peter Jacobi sprechen, dessen Denk- und Mahnmale ab dem 17. September hier im Siebenbürgischen Museum zu sehen sind.

Gundelsheim am Neckar, im September 2022

  • Buchcover ORDER 7161

    Buchcover ORDER 7161

  • Licht & Schatten. Malerei der 20er Jahre in Siebenbürgen. DFDR, Hermannstadt, Foto: W. Ziegler

    Licht & Schatten. Malerei der 20er Jahre in Siebenbürgen. DFDR, Hermannstadt, Foto: W. Ziegler

  • Filtsch Salon in Deutsch-Weisskirch, Andrei Preda Klavier, Einführung Dagmar Dusil, Foto: HF

    Filtsch Salon in Deutsch-Weisskirch, Andrei Preda Klavier, Einführung Dagmar Dusil, Foto: HF

  • Filtsch Salon in Deutsch-Weisskirch, Irisa Filip interpretiert Filtsch, Foto: HF

    Filtsch Salon in Deutsch-Weisskirch, Irisa Filip interpretiert Filtsch, Foto: HF

  • TARA BurzenLAND, die Jugendtheatergruppe

    TARA BurzenLAND, die Jugendtheatergruppe

  • TARA BurzenLAND, Gespräche über Landschaft mit Petra Binder, Foto: HF

    TARA BurzenLAND, Gespräche über Landschaft mit Petra Binder, Foto: HF

  • TARA BurzenLAND, Landschaft erkunden, Foto: HF

    TARA BurzenLAND, Landschaft erkunden, Foto: HF

  • TARA BurzenLAND,Landschaft zeichnen, für die Bühne, Foto: HF

    TARA BurzenLAND,Landschaft zeichnen, für die Bühne, Foto: HF

  • TARA BurzenLAND, Atem- und Sprechübungen im Christina Tudor, Foto: HF

    TARA BurzenLAND, Atem- und Sprechübungen im Christina Tudor, Foto: HF

  • TARA BurzenLAND, Technikprobe vor der Aufführung in Bukarest, Foto: HF

    TARA BurzenLAND, Technikprobe vor der Aufführung in Bukarest, Foto: HF

  • TARA BurzenLAND, Auf der Bühne in der Redute 1, Foto: HF

    TARA BurzenLAND, Auf der Bühne in der Redute 1, Foto: HF

  • TARA BurzenLAND, Auf der Bühne in der Redute 2, Foto: HF

    TARA BurzenLAND, Auf der Bühne in der Redute 2, Foto: HF

  • TARA BurzenLAND, Auf der Bühne in der Redute 2, Foto: HF

    TARA BurzenLAND, Auf der Bühne in der Redute 2, Foto: HF

  • Heltauer Missale

    Heltauer Missale

  • Siebenbürgische Filmreihe 2022/2; ROMA TEARS

    Siebenbürgische Filmreihe 2022/2; ROMA TEARS

  • Siebenbürgische Filmreihe 2022/2; Frauenpower

    Siebenbürgische Filmreihe 2022/2; Frauenpower

Liebe Leserinnen und Leser,

an dieser Stelle wie gewohnt ein kurzer Rückblick und natürlich Hinweise auf aktuelle Veranstaltungen, die ich gemeinsam mit meinen Kooperationspartnern vorbereite.

Der Frühsommer stand sehr im Zeichen zweier erfolgreicher Bücher. Marc Schroeders kürzlich erschienenes Fotobuch ORDER 7161 (www.eriskayconnection.com/home/109-order-7161.html) stellte ich gemeinsam mit dem Autor insgesamt an vier verschiedenen Orten vor: am Bukarester Goethe-Institut, in der Hermannstädter Philharmonie, auf dem Heimattag in Dinkelsbühl und schließlich am HDO in München. Mit Josef Sallanz wiederum begab ich mich auf eine Lesereise ganz in den Osten Rumäniens, wo wir sein Buch „Dobrudscha. Deutsche Siedler zwischen Donau und Schwarzem Meer“ (www.kulturforum.info/de/verlag-medien/8124-josef-sallanz-dobrudscha) in Tulcea, Konstanza und Bukarest vorstellten. Auch die Siebenbürgische Filmreihe feierte ihren diesjährigen Auftakt, und zwar mit zwei just fertiggestellten Doku-Kurzfilmen. „Dor!Dor? Das Land in dem ich geboren bin. HEIMATFREMDE von Ella Haas und Leon Zidek, im vergangenen Jahr in Kronstadt und Katzendorf entstanden, erlebte seine Deutschland-Premiere in dieser Reihe, und Ksenia Ciuvasevas Film „Tracing Tango Echo Tango“ konnte nach einem fulminanten Auftakt auf dem DOK.fest in München nun auch dem Heilbronner Publikum präsentiert werden. Der aufmerksame Blick der Regisseurin auf die Geschichte der jungen Republik Moldau erzählt von der Suche nach Sicherheit, aber auch von Fremdsein und Trennung in postkommunistischen Lebenswelten.
Besonders erwähnt sei auch ein Besuch der Klasse für „Visuelle Kommunikation“ der Hochschule für Bildende Künste (HBK) Braunschweig, die gemeinsam mit ihren Professoren Hanna Hennenkemper und Julian Adenauer zum Zeichnen und Fotografieren nach Schloss Horneck kamen. Ein ausführliches Interview mit Hanna Hennenkemper findet sich in Folge 10 der Werkstattgespräche.

Nun steht der Hochsommer vor der Tür, der mit dem Schlossfest (www.schloss-horneck.de) einen künstlerisch reichen sowie fröhlichen Auftakt nimmt. Viele weitere interessante Veranstaltungen folgen im Rahmen des Siebenbürgischen Kultursommers 2022 (www.kultursommer.ro), zu dem das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien gemeinsam mit weiteren Veranstaltern aufgerufen und zur Mitgestaltung eingeladen hat.
Besonders hinweisen möchte ich auf das Jugendtheaterprojekt „ŢARA BurzenLAND“, das in Kooperation mit dem Verein „Cu Timp pentru Cultură“ vom 25. Juli bis 2. August durchgeführt wird. Eine gute Woche lang wird eine kleine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Kronstädter Oberschulen ihre Heimatregion erkunden. Die Annäherung, die auch anhand kulturhistorischer Zeugnisse erfolgt, wird vielfältige neue Perspektiven auf Werke der bildenden Kunst, Literatur, Musik oder auch der Alltagskultur eröffnen. Workshops rund um die Theaterarbeit sowie Ausstellungsbesuche und Wanderungen sind geplant. Das Projekt soll die Jugendlichen dazu befähigen, einen eigenen Blick auf das Burzenland zu werfen und diese Perspektive mit einer Performance auf die Bühne zu bringen. Aufführungstermine sind am 1. August um 18.00 Uhr im Muzeul Naţional al Ţaranului Român in Bukarest sowie am 2. August, ebenfalls um 18.00 Uhr, im Kulturzentrum Redoute in Kronstadt. Sollten Sie vor Ort sein, fühlen Sie sich herzlich eingeladen.
Weitere Programmpunkte, auf die ich hinweisen möchte: Am 4. August halte ich um 17.00 Uhr im Spiegelsaal des DFDR / Hermannstadt einen Vortrag mit dem Titel „Licht und Schatten: Malerei der 1920er Jahre in Siebenbürgen“. Anhand von 10 herausragenden Kunstwerken aus Siebenbürgen (eines für jedes Jahr von 1920–29) wird die Geschichte eines Jahrzehnts des Aufbruchs erzählt. Ebenso lade ich gemeinsam mit Dagmar Dusil und Familie Gross nach Deutsch-Weisskirch/Viscri zu einem ganz besonderen musikalisch-literarischen Carl Filtsch-Salon ein. Termin ist der 11. August um 18.00 Uhr im Predigerhaus. Alle Information zu den Veranstaltungen finden Sie – stets aktualisiert – unter: www.kultursommer.ro

Gundelsheim am Neckar, im Juli 2022

  • ORDER 7161 von Marc Schroeder

    ORDER 7161 von Marc Schroeder

  • Buchpräsentation in Dinkelsbühl, Foto: Schuller

    Buchpräsentation in Dinkelsbühl, Foto: Schuller

  • Dobrudscha von Josef Sallanz

    Dobrudscha von Josef Sallanz

  • Josef Sallanz im Interview, Konstanza, Foto: H. Fabritius

    Josef Sallanz im Interview, Konstanza, Foto: H. Fabritius

  • Siebenbürgische Filmreihe 2022/1, Heilbronn

    Siebenbürgische Filmreihe 2022/1, Heilbronn

  • Ella Haas und Leon Zidek bei Regiearbeiten

    Ella Haas und Leon Zidek bei Regiearbeiten

  • Filmstill TRACING TANGO ECHO TANGO von Ksenia Ciuvaseva

    Filmstill TRACING TANGO ECHO TANGO von Ksenia Ciuvaseva

  • Einführungsseminar Siebenbürgen an der HBK, Braunschweig

    Einführungsseminar Siebenbürgen an der HBK, Braunschweig

  • Die HBK im Siebenbürgischen Kulturzentrum Schloss Horneck

    Die HBK im Siebenbürgischen Kulturzentrum Schloss Horneck

  • Recherchearbeiten

    Recherchearbeiten

  • Studiernde der HBK Braunschweig auf der Schlossbrücke Horneck

    Studiernde der HBK Braunschweig auf der Schlossbrücke Horneck

  • Porträt Maja Depner von Fritz Kimm, Smlg. J.Böhm

    Porträt Maja Depner von Fritz Kimm, Smlg. J.Böhm

Liebe Leserinnen und Leser,

an dieser Stelle wie gewohnt Hinweise zu aktuellen Veranstaltungen, die ich gemeinsam mit meinen Kooperationspartnern entwickele.

Nach einem ereignisreichen Herbst steht der Januar mit der gegenwärtigen Sonderausstellung des Siebenbürgischen Museums und der gerade erschienenen Publikation ORDER 7161 von Marc Schroeder im Zeichen der Erinnerung an die Deportation von nahezu 70.000 Rumäniendeutschen zur Wiederaufbauarbeit in die Sowjetunion.
Nach einer bemerkenswerten Ausstellungstournee durch Rumänien und Deutschland (siehe: ARCHIV) hat Schroeder seine Fotodokumentation der letzten Zeitzeugen zu einem eigenständigen Künstlerbuch zusammengefasst, das nicht nur auf Deutsch, sondern in getrennter Auflage auch auf Englisch erscheint. Der mehrsprachige Zugang war ein Anliegen des Künstlers, der sein Zielpublikum auch dort finden möchte, wo Menschen – wie er selbst – „keine biographische Bindung an Siebenbürgen, das Banat oder die Bukowina haben, sich aber ansprechen lassen vom Leben und den Biografien der dort lebenden Menschen und so Neues über die europäische Geschichte erfahren.“
Der vollständige Text, aus dem auch dieses Zitat stammt, findet sich in der Rubrik der Werkstattgespräche (nach unten scrollen). Weitere Informationen zum Buch bieten die Seiten des Verlags „The Eriskay Connection“ oder die Homepage des Künstlers.
Sobald es die Pandemie erlaubt, wird es in Kooperation mit der Kulturreferentin eine Lesereise mit Buchpräsentationen geben. Bislang stehen Hermannstadt, Kronstadt und Bukarest auf dem Programm, in Deutschland werden Stationen in Berlin, Gundelsheim am Neckar und München folgen. Die genauen Termine werden rechtzeitig an dieser Stelle mitgeteilt. Bei entsprechender Nachfrage können Lesungen an anderen Orten angeboten werden.

Auch bietet der Januar allen etwaigen Antragstellern Zeit, um Pläne für den Sommer zu schmieden, wenn es hoffentlich wieder einfacher sein wird, Veranstaltungen und Begegnungen zu realisieren. Allgemeine Informationen zu den Angeboten der Projektförderung finden sich auf den Seiten zur PROJEKTFÖRDERUNG. Wenn es um konkrete Vorbereitungen für Anträge in diesem Jahr geht, stehe ich für eine Beratung gern auch telefonisch zur Verfügung.

Gundelsheim am Neckar, im Januar 2022

  • Der Fotograf Marc Schroeder, Foto: Joao Monteiro

    Der Fotograf Marc Schroeder, Foto: Joao Monteiro

  • ORDER7161

    ORDER7161

  • ORDER 7161 - Bookspread

    ORDER 7161 – Bookspread

  • ORDER 7161 Porträt Rita Petri 2021, Foto Marc Schroeder

    ORDER 7161 Porträt Rita Petri 2021, Foto Marc Schroeder

  • ORDER 7161 Bookspread, Foto Marc Schroeder

    ORDER 7161 Bookspread, Foto Marc Schroeder

Archiv 2021

Liebe Leserinnen und Leser,

an dieser Stelle finden Sie Hinweise zu aktuellen Veranstaltungen, die ich gemeinsam mit meinen Kooperationspartnern entwickelt habe. Nach einem ereignisreichen Herbst – u.a. mit einer Fortsetzung der Vortragsreihe zu Künstlerinnen aus dem östlichen Europa, dem erfolgreichen Abschluss der Ausstellung FETZEN von Filip Zorzor im Rumänischen Kulturinstitut Berlin sowie der Buchpräsentation TRANSYLVANIA RETOUCHED von Daniela Duca und Virág Major-Kremer, ebenfalls im RKI – wird, soweit die Pandemie es erlaubt, auch der Spätherbst ein vielfältiges Kulturprogramm bieten.

An erster Stelle steht meine Einladung zum dritten und letzten Teil der diesjährigen Siebenbürgischen Filmreihe: Am 18. November wird im Arthaus Kino Heilbronn LEAVING TRANSYLVANIA von Dieter Auner gezeigt. Der Regisseur, der selbst aus Siebenbürgen stammt und nach Etappen in Deutschland und Irland mittlerweile Spanien zu seiner Wahlheimat gemacht hat, wird pandemie-bedingt zwar nicht persönlich anwesend, aber auf der großen Kinoleinwand zugeschaltet sein. Dem interessanten Film wird also, wie gewohnt, auch ein unmittelbarer Austausch mit dem Regisseur folgen. Die Reihe ist ein Kooperationsprojekt mit dem Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. (Kreisverband Heilbronn), dem Kinostar Arthaus in Heilbronn sowie dem Deutschen Kulturforum (DKF). Weitere gute Nachricht: die Reihe soll auch im nächsten Jahr fortgesetzt werden.
-> PDF Flyer

Ende des Monats erscheint Marc Schroeders Fotobuch ORDER 7161, das sich aus eher ungewohnter Perspektive der Erinnerung an die Deportation von nahezu 70.000 Rumäniendeutschen zur Wiederaufbauarbeit in die Sowjetunion widmet. Nach einer bemerkenswerten Ausstellungstournee durch Rumänien und Deutschland (siehe: ARCHIV) hat Schroeder seine Fotodokumentation der letzten Zeitzeugen zu einem eigenständigen Künstlerbuch zusammengefasst, das nicht nur auf Deutsch, sondern in getrennter Auflage auch auf Englisch erscheint. Das war ein persönliches Anliegen des Künstlers, denn sein Zielpublikum, so sagte er im Werkstattgespräch mit der Kulturreferentin, sind diejenigen Menschen, die wie er selbst „keine biographische Bindung an Siebenbürgen, das Banat oder die Bukowina haben, sich aber ansprechen lassen vom Leben und den Biografien der dort lebenden Menschen und so Neues über die europäische Geschichte erfahren.“
Das vollständige Werkstattgespräch in Folge 19 der Siebenbürgischen Zeitung finden Sie hier: -> PDF Werkstattgespräch
Weitere Informationen zum Buch auf den Seiten des Verlags „The Eriskay Connection“ oder direkt auf der Homepage des Künstlers.

Nach Sommer-Workshops in Kronstadt und Katzendorf sowie in Hermannstadt findet Anfang Dezember das *HEIMATFREMDE*-Projekt (siehe: FORTLAUFENDE FORMATE) eine Fortsetzung an der Martin-Opitz-Bibliothek (MOB) in Herne, diesmal nicht als Theaterworkshop, sondern im Rahmen einer Bildungspatenschaft mit dem Mulvany Berufskolleg Herne. Dabei werden am Beispiel der Auswanderungsgeschichten der Siebenbürger Sachsen vor allem die Diskussion und der Erfahrungsaustausch über den Umgang mit eigenen Integrationsherausforderungen und Erfahrungen des Ankommens im Zentrum stehen.

Soeben ging die BUCH WIEN zu Ende, auf der das „Deutsche Kulturforum östliches Europa“ die Publikationen nicht nur des eigenen Hauses, der „Potsdamer Bibliothek“, sondern auch der vom BKM geförderten Partnerinstitutionen vorstellte. Unter den zahlreichen neuen Büchern von knapp 400 Ausstellern findet sich so manches Interessante auch zu Rumänien, Siebenbürgen, der Bukowina und der Dobrudscha. Besondere Empfehlungen werden an dieser Stelle folgen.

Abgeschlossen und öffentlich zugänglich ist mittlerweile das Projekt mit dem Bukowina-Institut unter dem Titel (Nach-)Klänge der Bukowina. Musikkulturen einer multiethnischen Region. Die neuen Interpretationen von herausragenden Stücken der bukowinischen Kunst- und Volksmusik sind jetzt auf dem Onlineportal COPERNICO – Geschichte und kulturelles Erbe im östlichen Europa beim Herder-Institut verfügbar und hier abrufbar.

Allgemeine Informationen zu den Angeboten der Projektförderung finden sich nach wie vor auf meinen Seiten zur PROJEKTFÖRDERUNG oder gern auch per E-Mail bzw. telefonisch, wenn es um konkrete Vorbereitungen für Anträge im Jahr 2022 geht.

Gundelsheim am Neckar, im November 2021

Liebe Leserinnen und Leser,

an dieser Stelle finden Sie Hinweise zu aktuellen Veranstaltungen, die ich gemeinsam mit meinen Kooperationspartnern entwickelt habe. Nach einem ereignisreichen September – u.a. mit einer Fortsetzung der Vortragsreihe zu Künstlerinnen aus dem östlichen Europa, der VOE-Tagung der Martin-Opitz-Bibliothek und dem Theaterworkshop Heimatfremde in Hermannstadt – dürfen wir uns auch im weiteren Verlauf des Herbstes auf ein volles und vielfältiges Programm freuen.

Zuallererst finden Sie die Einladung zur Ausstellung FILIP ZORZOR / FETZEN – Gezeichnete Geographien, nach alten Stücken aus Siebenbürgen und Bessarabien, die nach dem voll ausgebuchten Vernissage-Abend (das Interesse war so groß, dass im Stunden-Rhythmus Eröffnungen um 19, 20 und 21 Uhr stattfanden) noch bis Ende Oktober im Rumänischen Kulturinstitut in Berlin zu sehen sein wird.
Führungen sind weiterhin auf Anfrage möglich, am 24. Oktober um 17.00 Uhr wird zudem ein zweites Werkstattgespräch stattfinden, bei Interesse bitte in beiden Fällen eine Anmeldung senden an diese Adresse: kulturreferat@siebenbuergisches-museum.de
Das von der Kulturreferentin initiierte Projekt lädt ein zu einer gegenwärtigen bildkünstlerischen Auseinandersetzung mit den Beständen der kulturhistorischen Sammlungen aus dem östlichen Europa. Der zeitgenössische Blick der Künstler:innen führt beinahe Vergessenes neu vor Augen und eröffnet einem breiten Publikum Aspekte des Historischen für die Gegenwart.
Die erste Ausstellung der unter den Titel AKTUELLE ARABESKEN laufenden Reihe zeigt Arbeiten von Filip Zorzor, der 1974 in Bukarest geboren wurde und seit 1984 in Deutschland lebt. Fundorte der Auseinandersetzung waren bei ihm das Siebenbürgische Museum in Gundelsheim am Neckar und das Haus der Bessarabiendeutschen in Stuttgart. Im Zentrum der künstlerischen Auseinandersetzung stehen Textilien der ländlichen Festtags- und Repräsentationskultur. Die feine Machart des Stickens und Klöppelns, die Geduld im Umgang mit Gewebe und sensiblen Garnen werden als kaum noch geübte, ja verdrängte Kulturtechniken von ihm wiederentdeckt und wie spielend ins Medium der Zeichnung überführt. Weitere Informationen:
-> PDF Presse-Info
-> PDF Werkstattgespräch

Mit großem Erfolg fand im Sommer vor ausverkauftem Saal der Auftakt zur Siebenbürgischen Filmreihe in Heilbronn statt. Die Reihe ist ein Kooperationsprojekt mit dem Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. (Kreisverband Heilbronn), dem Kinostar Arthaus in Heilbronn sowie dem Deutschen Kulturforum (DKF). Am 14. Oktober geht es weiter mit einem Film von Matthias Beckmann und Martin Nudow: Gherdeal, bzw. Gürteln, die Geschichte(-n) eines Ortes im Herzen Rumäniens. Die Vorstellung hält eine Überraschung bereit, die an dieser Stelle noch nicht verraten werden darf: -> PDF Flyer

Weiter kann nach einigen pandemiebedingten Verschiebungen nun endlich auch das Podiumsgespräch Literatur im Scherenschnitt mit Pomona Zipser realisiert werden, und zwar am 19. Oktober 2021, um 19 Uhr. Auf freundliche Einladung des Hauses des Deutschen Ostens (HDO), München, wird die Bildhauerin an diesem Abend über einen besonderen Teil ihres Werks berichten: ihre erzählfreudigen Arbeiten auf und mit Papier – Collagen, Scherenschnitte, Pinsel- und Bleistiftzeichnungen. Weitere Informationen zum geplanten Gespräch mit der Kulturreferentin finden sich hier.

Über wenig bekannte LandArt Projekte, biographische Bindungen zu Transsilvanien und die Liebe zu einer Landschaft, die langsam als „Toskana des Ostens“ entdeckt wird, soll am 21. Oktober 2021 im Rumänischen Kulturinstitut diskutiert werden. Den Rahmen dafür bietet die Präsentation von Transylvania Retouched. A Matter of Landscape and Representation. Der dreisprachige Band (RO/EN/HUN) von Daniela Duca und Virág Major-Kremer ist im Dezember 2020 in Bukarest erschienen. Monografisch angelegt, führt er zu den Ideen und Aktionen der in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren tätigen Künstlergruppe MAMŰ und stellt darüber hinaus sechs aktuelle Positionen vor, die auf ihre Weise den (Rück-)Blick auf die heimatliche Landschaft üben und Dialoge eröffnen. Die Veranstaltung findet im RKI Saal 2 – 4. OG, Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin statt, zugleich ist sie auch online als Livestreaming auf Facebook & Youtube zu sehen. Mehr dazu hier.

Abgeschlossen und öffentlich ist mittlerweile das Projekt mit dem Bukowina-Institut unter dem Titel (Nach-)Klänge der Bukowina. Musikkulturen einer multiethnischen Region. Die neuen Interpretationen von herausragenden Stücken der bukowinischen Kunst- und Volksmusik sind jetzt auf dem Onlineportal COPERNICO – Geschichte und kulturelles Erbe im östlichen Europa beim Herder-Institut verfügbar und hier abrufbar.

Allgemeine Informationen zu den Angeboten der Projektförderung finden sich nach wie vor auf meinen Seiten zur Projektförderung oder gern auch per Email bzw. telefonisch, vor allem wenn es um konkrete Vorbereitungen für Anträge im Jahr 2022 geht.

Gundelsheim am Neckar, im Oktober 2021

  • RKI, Berlin

    RKI, Berlin

  • RKI, Berlin

    RKI, Berlin

  • FILIP ZORZOR, Kissen 6, 2021, Acryl und Tempera auf Papier, 117x57,5cm, Foto: Eric Tschernow

    FILIP ZORZOR, Kissen 6, 2021, Acryl und Tempera auf Papier, 117×57,5cm, Foto: Eric Tschernow

  • FILIP ZORZOR, Klöppeln und Zackel 6, 2021, Acryl und Tuschen auf schwarzem Papier, 30,5x43cm, Foto: Eric Tschernow

    FILIP ZORZOR, Klöppeln und Zackel 6, 2021, Acryl und Tuschen auf schwarzem Papier, 30,5×43cm, Foto: Eric Tschernow

  • FILIP ZORZOR, Frau Richters Raupenzucht 1, 2021,  Tuschen, Acryl und Pastelle auf schwarzem Papier, 26x35,5cm, Foto: Eric Tschernow

    FILIP ZORZOR, Frau Richters Raupenzucht 1, 2021, Tuschen, Acryl und Pastelle auf schwarzem Papier, 26×35,5cm, Foto: Eric Tschernow

  • Workshop und Performance in Kronstadt & Katzendorf

    Workshop und Performance in Kronstadt & Katzendorf

  • Workshop HEIMATFREMDE im Spiegelsaal - Foto Dragos Dimitru

    Workshop HEIMATFREMDE im Spiegelsaal – Foto Dragos Dimitru

  • Aufführung HEIMATFREMDE - Foto Dragos Dimitru

    Aufführung HEIMATFREMDE – Foto Dragos Dimitru

  • Theaterworkshop HEIMATFREMDE die Crew - Foto Dragos Dimitru

    Theaterworkshop HEIMATFREMDE die Crew – Foto Dragos Dimitru

Liebe Leserinnen und Leser,

an dieser Stelle finden Sie Hinweise zu aktuellen Veranstaltungen, die ich gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern anbiete. Nach einem ereignisreichen Sommer, in Deutschland wie auch in Rumänien, freut es mich, Ihnen zum Auftakt der neuen Saison ein besonders vielfältiges Herbstprogramm zu präsentieren.

Voran finden Sie die Einladung zur Ausstellung FILIP ZORZOR / FETZEN – Gezeichnete Geographien, nach alten Stücken aus Siebenbürgen und Bessarabien, die den ganzen September und Oktober über im Rumänischen Kulturinstitut in Berlin zu sehen sein wird.
Das von der Kulturreferentin initiierte Projekt will die bildkünstlerische Auseinandersetzung mit Beständen kulturhistorischer Sammlungen aus dem östlichen Europa fördern, und aktiv zur Beschäftigung mit den einschlägigen Sammlungen einladen. So führt der zeitgenössische Blick der Künstler:innen Vergessenes neu vor Augen und eröffnet Aspekte des Historischen für die Gegenwart.
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Die erste Ausstellung der zukünftigen Reihe zeigt Arbeiten von Filip Zorzor, der 1974 in Bukarest geboren wurde und seit 1984 in Deutschland lebt. Fundorte der Auseinandersetzung waren bei ihm das Siebenbürgische Museum in Gundelsheim am Neckar und das Haus der Bessarabiendeutschen in Stuttgart. Im Zentrum der künstlerischen Auseinandersetzung stehen Textilien der ländlichen Festtags- und Repräsentationskultur. Die feine Machart des Stickens und Klöppelns, die Geduld im Umgang mit Gewebe und sensiblen Garnen, werden als kaum noch geübte, ja verdrängte Kulturtechniken von ihm wiederentdeckt und wie spielend ins Medium der Zeichnung überführt.
Weitere Informationen:
-> PDF Presse-Info
-> PDF Werkstattgespräch

Weiter freut es mich mitzuteilen, dass nach pandemiebedingten mehrmaligen Verschiebungen nun endlich auch die Reihe Deutschsprachige Künstlerinnen im und aus dem östlichen Europa fortgesetzt werden kann. Gastgebende Institutionen sind am 7. September das Westpreußische Landesmuseum und am 9. September die Stiftung Gerhard Hauptmann Haus, hier und hier dazu mehr.
Nicht zuletzt findet die Reihe auch ihren Platz im Programm der Tagung des Frauenreferats des Verbandes des Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V., die vom 10. bis 12. September in Bad Kissingen (Der Heiligenhof) unter dem Titel Verlust – Erinnerung – Identität – Glaube stattfindet.

Schließlich lässt sich nun auch das Workshopprojekt Heimatfremde – Ein Schülerstück über das Ankommen realisieren, das in der letzten Septemberwoche in Holzmengen stattfinden wird. Dort kommt eine Gruppe von Jugendlichen zusammen, um gemeinsam mit Daniel Plier und Hunor Horváth – beide von der deutschen Abteilung des Radu Stanca-Theaters – ein Schauspiel einzuüben. Begleitet werden die Jugendlichen dabei auch von Aurelia Brecht, der ifa-Kulturmanagerin in Hermannstadt. Unter der professionellen Anleitung der beiden Schauspieler sollen anschließend Erfahrungen und Ergebnisse in kleine szenische Stücke transferiert werden.
Ausgangspunkt des Workshops bildet das Filmprojekt „Heimatfremde. – Eine Zeitzeugenwerkstatt für Jugendliche“, das sich auf dieser Seite unter den FORTLAUFENDE FORMATE findet.
In diesem Kontext auch ein Rückblick auf Dor! Dor? Das Land, in dem ich geboren bin: Dieser Theaterworkshop in Kooperation mit Petra Antonia Binder und dem von ihr gegründeten Verein Cu TIMP pentru CULTURĂ fand im Juli als achttägiges Projekt statt und hat allen Beteiligten wunderbare Probentage in Katzendorf bei Frieder Schuller beschert. Am 25. Juli konnte das Stück dann seine Premiere im Multikulturellen Zentrum der Universität Transilvania feiern. Gefördert wurde es aus Mitteln der BKM, der M&V Schmidt Stiftung sowie des Demokratischen Forum der Deutschen Kreis Kronstadt (DFDKK).
Mehr dazu

Mit großem Erfolg (ausverkaufter Saal) hat Ende Juni auch der Auftakt zur Siebenbürgischen Filmreihe in Heilbronn stattgefunden. Die Reihe ist ein Kooperationsprojekt mit dem Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. (Kreisverband Heilbronn), dem Kinostar Arthaus in Heilbronn sowie dem Deutschen Kulturforum (DKF). Am 14. Oktober geht es weiter mit Matthias Beckmanns und Martin Nudows Film Gherdeal, also Gürteln, einem kleinen Ort im Herzen Rumäniens. Die Vorstellung birgt eine Überraschung, kommen Sie und sehen Sie selbst.
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Das Interesse an den Angeboten zur Projektförderung hat in den letzten Monaten nochmals zugenommen, mehrere interessante Veranstaltungen sind in Vorbereitung. Selbstverständlich werden Anträge auch weiterhin angenommen, das Beratungsangebot läuft ebenfalls weiter. Sie erreichen mich idealerweise per Email, dann können wir einen Termin zum Telefonat oder auch vor Ort vereinbaren.

Abgeschlossen ist mittlerweile das Projekt mit dem Bukowina-Institut unter dem Titel Klänge der Bukowina. Musikkulturen einer multiethischen Region. Die neuen Interpretationen von herausragenden Stücken der bukowinischen Kunst- und Volksmusik werden ab Mitte September mit dem Launch des Onlineportals COPERNICO – Geschichte und kulturelles Erbe im östlichen Europa beim Herder-Institut online verfügbar sein.

Gundelsheim am Neckar, 31. August 2021

Neujahrsgruß 2021 der Kulturreferentin

In diesen Tagen gibt es wenig Optionen für Reisen und Begegnungen. Besuche von Ausstellungen, Konzerten oder Theateraufführungen fallen aus. Die inspirierende, stärkende Kraft, die Kultur für unser Leben und für jede Gesellschaft bedeutet, kann sich nicht wie gewohnt entfalten. Der Transfer in den digitalen Raum ist kein vollwertiger Ersatz. Bleibt zu hoffen, dass dies ein Weg ist, den wir nur für eine gewisse Zeit gehen müssen.

Für eine gewisse Zeit ein Weg ist der Titel einer Skulptur der in Hermannstadt geborenen, in Berlin lebenden Künstlerin Pomona Zipser aus dem Jahr 2019. Entstanden vor Ausbruch der Pandemie klingt hierin etwas Grundsätzliches an, was gleichwohl starke Resonanz vor dem aktuellen Hintergrund besitzt.

Das Foto zeigt diese Arbeit: Eine 12 Meter lange und knapp 3 Meter hohe, aus hölzernen Reststücken gefertigte Konstruktion, die einem Steg ähnelt und von Hier nach Dort führt. Wo Anfang und Ende – oder gar ein Ziel – liegen, bleibt offen. Ebenso offen bleibt, in welche Richtung dieser Weg zu gehen wäre, was am stärksten zu erfahren ist, wenn man um die Arbeit herumgeht. Das ganze Gefüge ist höchst fragil, ein Stoß, eine Erschütterung des Grundes können dazu führen, dass alles in sich zusammenfällt. Die Konstruktion steht frei, ist nicht im Boden verankert. Stabilität gewinnt sie allein aus sich selbst. Dabei wirken Kräfte und Gegenkräfte, die durch Seile und Knoten reguliert werden. So geht eine Stärke von diesem Werk aus, das – so scheint‘s – sein Lot gefunden hat und gefasst die eigene Vergänglichkeit trägt.

Im vergangenen Sommer wurde die Skulptur erstmals öffentlich gezeigt. Den Rahmen dafür bot eine Gruppenausstellung im Zentrum für Aktuelle Kunst (ZAK) der Zitadelle Spandau. Nach Ausstellungsende beschlossen wir mit der Künstlerin Pomona Zipser und dem ZAK-Leiter Ralf Hartmann, die Arbeit fotografisch zu dokumentieren. Bevor die Skulptur wieder im Atelier verschwinden würde, sollte eine Aufnahme, aus der auch das Foto hervorging, das Gleichgewicht der Kräfte für die Zeit bewahren.

Die Aktion wurde zu einer Performance eigener Art: Für das gewünschte Foto musste die Skulptur komplett abgebaut und transportiert werden, um dann im Hof der Zitadelle wieder neu zu entstehen. Nur zwei Tage stand sie schließlich dort, unter freiem Himmel, irgendwie strahlend, noch stärker sich den Widernissen aussetzend – für eine gewisse Zeit ein Weg.

Als Kulturreferentin für Siebenbürgen am Siebenbürgischen Museum in Gundelsheim am Neckar wünsche ich Ihnen und uns allen einen guten Weg für das Neue Jahr – und viele Wege, die in die Zielregionen des Kulturreferats nach Siebenbürgen, Maramuresch, Bessarabien, in die Bukowina, Walachei, Moldau und Dobrudscha führen!

Heinke Fabritius, im Januar 2021

Pomona Zipser, FÜR EINE GEWISSE ZEIT EIN WEG, 2019, Holz, Seil, Farbe, 290 × 185 × 1150 cm, Temporäre Installation nach „Not only in space, but also in time“ Ausstellung des ZAK Zentrum für Aktuelle Kunst, Zitadelle Spandau 2020. Eine Kooperation von ZAK und der Kulturreferentin für Siebenbürgen am Siebenbürgischen Museum, Foto: Jürgen Baumann, Berlin

Archiv 2020

(Nach)Klänge der Bukowina: Musikkulturen einer multiethnischen Region

In Kooperation mit dem Bukowina-Institut an der Universität Augsburg, dem Fachbereich Musikwissenschaften an der Philosophisch-Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg sowie dem Jüdischen Museum in Augsburg hat das Kulturreferat für Siebenbürgen Projektmittel zur Herstellung eines Kurzfilms eingeworben, der exemplarisch die Musikkulturen der Bukowina vorstellt.

Das literarische Schaffen der historischen Region Bukowina, die heute als multiethnisches Gebiet par excellence erinnert wird, ist Gegenstand vielfältiger Forschungen. Bislang wenig Beachtung fand dagegen ihre musikalische Vielfalt, was durchaus verwunderlich ist, denn die Region brachte ausgezeichnete Musiker*innen hervor, die enge Kontakte zu bedeutenden musikalischen Zentren wie Bukarest und Wien unterhielten. Im Fokus steht somit eine bislang wenig erschlossene Perspektive auf europäische Verflechtungsgeschichten. Dieser Leerstelle widmet sich das Kooperationsprojekt, das anhand eines online abrufbaren Konzertes sowie kommentierter Einführungen das musikalische Leben der Bukowina vergegenwärtigt und sowohl die Hochkultur wie auch das Volkslied einbezieht.

Das im Rahmen des am Herder-Institut entstehenden Onlineportals Copernico. Geschichte und kulturelles Erbe im östlichen Europa geförderte Projekt wird im Frühjahr 2021 über das Portal sowie über die Homepages der Kooperationspartner abrufbar sein.

Sehen Sie hier eine kleine Bilddokumentation des Aufnahmetages in den Räumen der „JMAS Ehemaligen Synagoge Kriegshaber“. Als Künstler und Interpreten engagiert waren:
Mia Jakob, Sopran
Denise Maurer, Klavier
Martina Swandulla-Gebauer, Alt
Richard Resch, Tenor
Lutz Landwehr von Pragenau, Komponist

  • Der Bechsteinflügel wird gebracht, Foto Heinke Fabritius

    Der Bechsteinflügel wird gebracht, Foto Heinke Fabritius

  • Aufnahmeort ehemalige Synagoge Kriegshaber, Augsburg, Foto Heinke Fabritius

    Aufnahmeort ehemalige Synagoge Kriegshaber, Augsburg, Foto Heinke Fabritius

  • Die richtige Position finden, Foto Heinke Fabritius

    Die richtige Position finden, Foto Heinke Fabritius

  • Stimmprobe, Foto Ilya Kotov

    Stimmprobe, Foto Ilya Kotov

  • Einsinngen, Foto Ilya Kotov

    Einsinngen, Foto Ilya Kotov

  • Lutz Landwehr von Pargenau, Foto Ilya Kotov

    Lutz Landwehr von Pargenau, Foto Ilya Kotov

  • Martina Swandulla-Gebauer, Foto Ilya Kotov

    Martina Swandulla-Gebauer, Foto Ilya Kotov

  • Lutz Landwehr von Pragenau, Richard Resch, Foto Heinke Fabritius

    Lutz Landwehr von Pragenau, Richard Resch, Foto Heinke Fabritius

  • Richard Resch, Foto Heinke Fabritius

    Richard Resch, Foto Heinke Fabritius

  • Denise Maurer, Foto Heinke Fabritius

    Denise Maurer, Foto Heinke Fabritius

  • Denise Maurer, Mia Jakob, Foto Marc Schroeder

    Denise Maurer, Mia Jakob, Foto Marc Schroeder

  • Aufnahmen mit der Handkamera, Foto Heinke Fabritius

    Aufnahmen mit der Handkamera, Foto Heinke Fabritius

  • Denise Maurer, Mia Jakob, Foto Marc Schroeder

    Denise Maurer, Mia Jakob, Foto Marc Schroeder

ORDER 7161 – ZEITZEUGENPORTRÄTS EINER DEPORTATION

MARC SCHROEDER

75 Jahre nach Stalins Geheimbefehl 7161, der die Deportation von 70.000 Rumäniendeutschen zur Wiederaufbauarbeit in die Sowjetunion zur Folge hatte, erinnert diese Ausstellung an eine fast vergessene Episode europäischer Nachkriegsgeschichte.

Marc Schroeders Zeitzeugenportraits, entstanden in Rumänien während mehrerer Reisen zwischen 2012 und 2015, sie dokumentieren Erinnerungen und Gespräche mit hochbetagten Menschen, die Opfer der Deportationen wurden. Sie erzählen vom persönlichen Umgang mit den erlittenen Traumata, die aus der fragwürdigen Zuweisung „kollektiver Schuld“ resultieren.

Die Ausstellung ORDER 7161, ZEITZEUGEN EINER DEPORTATION von Marc Schröder, die von Dr. Heinke Fabritius, Kulturreferentin für Siebenbürgen am Siebenbürgischen Museum, kuratiert wird, ist am 22. Oktober im Bukowina-Institut an der Universität Augsburg eröffnet worden. Erste Führungen und ein Zeitzeugen-Workshop konnten bereits vor dem Lockdown stattfinden, weitere sind für Dezember und Januar geplant. Bei Interesse an einer Führung oder an einem Ausstellungsbesuch bitten wir Sie um vorherige Anmeldung unter: 0821/577067 oder info@bukowina-institut.de

https://www.uni-augsburg.de/…/

  • Ausstellungsaufbau im Bukowina-Institut, Foto HF

    Ausstellungsaufbau im Bukowina-Institut, Foto HF

  • Ausstellungsaufbau im Bukowina-Institut, Foto HF

    Ausstellungsaufbau im Bukowina-Institut, Foto HF

  • Blick in die Ausstellung, Foto MS

    Blick in die Ausstellung, Foto MS

  • Blick in die Ausstellung, Foto MS

    Blick in die Ausstellung, Foto MS

  • Blick in die Ausstellung, Foto MS

    Blick in die Ausstellung, Foto MS

  • Erste Gäste, Foto HF

    Erste Gäste, Foto HF

  • Besucher nach der Vernissage, Foto MS

    Besucher nach der Vernissage, Foto MS

  • Führung mit der Kulturreferentin, Foto MS

    Führung mit der Kulturreferentin, Foto MS

KÄTHE KOLLWITZ
DIE WELT IN SCHWARZ UND WEISS

Kabinettausstellung im Ostpreußischen Landesmuseum, Lüneburg
22.02. bis 21.06.2020

ERÖFFNUNG
21. Februar 2020, 18.30 Uhr

GRUSSWORT:
Dr. Joachim Mähnert, Direktor des Ostpreußischen Landesmuseums

EINFÜHRUNGSVORTRAG:
Dr. Heinke Fabritius, Kulturreferentin für Siebenbürgen am Siebenbürgischen Museum, Gundelsheim an Neckar
Käthe Kollwitz´ Zyklus „Die Weber“ – nach Gerhard Hauptmann. Auftakt einer bemerkenswerten Karriere

Sie war die erste Frau, die zur Professorin der Preußischen Akademie der Künste ernannt wurde und gilt vielen noch heute als die wichtigste Künstlerin in Deutschland: Käthe Kollwitz (1867-1945) erlangte als Grafikerin Weltruhm. Aus Anlass ihres 75. Todestages zeigt das Ostpreußische Landesmuseum eine Auswahl aus ihrem druckgrafischen Werk.
Käthe Kollwitz wurde in Ostpreußens Hauptstadt Königsberg geboren und begann dort auch ihr Malereistudium, welches sie in Berlin und München fortsetzte. Es war jedoch nicht die Malerei, mit der sie große Bekanntheit erlangen sollte, sondern ihre Begabung in grafischen Arbeiten. Die Bilder von fein schraffierten, fast verletzlich gezeichneten Menschen, die einander umschlingen, für ihre Rechte protestieren oder sich helfend die Hand reichen, sind weltberühmt. Kollwitz verlieh den Armen ein Gesicht und rückte sie in den Mittelpunkt ihrer Kunst – ein Schaffen, das für damalige Kunstsujets ungewöhnlich war. (aus: OL Newsletter Februar 2020)

Den Einführungsvortrag hält Dr. Heinke Fabritius, Kunsthistorikerin und Kulturreferentin für Siebenbürgen, die im Rahmen ihrer Reihe DEUTSCHSPRACHIGE KÜNSTLERINNEN IM UND AUS DEM ÖSTLICHEN EUROPA Leben und Werk herausragender weiblicher Künstlerpersönlichkeiten vorstellt. Die Reihe beleuchtet maßgebliche Hauptwerke der jeweiligen Künstlerinnen gerade vor dem Hintergrund ihrer spezifischen Herkunft und Lebenswege.
Dem sogenannten „Weberzyklus“ kommt in Käthe Kollwitz´ Werk eine Schlüsselposition zu. Er ist nicht nur prägnanter Ausdruck für die soziale Verantwortung ihrer Kunst, sondern zugleich die Werkgruppe, mit der die junge Künstlerin und Mutter gegen vielerlei Widerstände die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit erringen konnte. Die Klarheit und Insistenz, mit der sie hier ihre künstlerischen wie aber auch politisch-sozialen Grundsätze formuliert, wurden maßgeblich für ein Künstlerinnenleben, in dem Gabe und Talent immer auch Verpflichtung war.

Ausstellungsflyers (PDF)

  • Käthe Kollwitz, Im Kinderhospital, Lithographie, 1926, copyright – Ostpreußisches Landesmuseum

    Käthe Kollwitz, Im Kinderhospital, Lithographie, 1926, copyright – Ostpreußisches Landesmuseum

  • Eröffnungsvortrag der Kulturreferentin, Copyright: Ostpreußisches Landesmuseum

    Eröffnungsvortrag der Kulturreferentin, Copyright: Ostpreußisches Landesmuseum

ORDER 7161
ZEITZEUGENPORTRÄTS EINER DEPORTATION

MARC SCHROEDER


15. Januar bis 18. Februar 2020

VERNISSAGE 14. Januar 2020 um 19.00 Uhr

BEGRÜSSUNG Claudiu Florian
EINFÜHRUNG Dr. Heinke Fabritius
KÜNSTLERGESPRÄCH Marc Schroeder

FINISSAGE 18. Februar 2020 um 19.00 Uhr

75 Jahre nach Stalins Geheimbefehl 7161, der die Deportation von 70.000 Rumäniendeutschen zur Wiederaufbauarbeit in die Sowjetunion zur Folge hatte, erinnert diese Ausstellung an ein fast vergessenes Kapitel europäischer Nachkriegsgeschichte.
Marc Schroeders Zeitzeugenporträts, entstanden in Rumänien während mehrerer Reisen zwischen 2012 und 2015, dokumentieren Erinnerungen und Gespräche mit hochbetagten Menschen, die Opfer der Deportationen wurden. Sie erzählen von ihrem persönlichen Umgang mit erlittenen Traumata und den bedrückenden Aspekten »kollektiver Schuld«.

Ausstellung des Rumänischen Kulturinstituts Berlin
in Zusammenarbeit mit der Kulturreferentin für Siebenbürgen.

Ergänzungstext ORDER 7161 (PDF)

Einladung zur Ausstellung (PDF)

www.marcpschroeder.com/order7161/

FÜHRUNGEN Dr. Heinke Fabritius
16. und 30. Januar um 17.00 Uhr
13. und 18. Februar um 17.00 Uhr – im Februar in Anwesenheit des Fotografen – weitere Termine auf Anfrage unter 030 . 890 61 987

Öffnungszeiten Di – Fr, 14.00 bis 18.00 Uhr und auf Anfrage
unter 030 . 890 61 987
Rumänisches Kulturinstitut, Reinhardtstraße 14, 10117 Berlin

Erinnerungen in Bild und Wort – ein literarischer Abend in der RKI-Galerie
14. Februar 2020 um 19.00 Uhr

Im Rahmen der Ausstellung Order 7161. Zeitzeugenporträts einer Deportation widmet sich dieser literarische Abend in der Galerie des Rumänischen Kulturinstituts ebenfalls der Erinnerungsarbeit. Die Schauspielerin Monica Broos und ihr Kollege Konstantin Bez lesen ausgewählte Textpassagen von Herta Müller und Oscar Pastior. Mit ihren eindrucksvollen Stimmen eröffnen Broos und Bez einen Dialog mit den fotografischen Zeitzeugenportraits von Marc Schroeder und lassen so einen multimedialen Erinnerungsraum aus verschiedenen Perspektiven entstehen.

Gelesen wird in einer exklusiven Vorabpräsentation auch aus Mariana Gorczyca „Diesseits und jenseits des Tunnels 1945“ (Dincoace şi dincolo de tunel 1945, Iaşi, Polirom 2019). Die rumänische Originalfassung wurde im letzten Jahr mit großer Resonanz auf dem Minderheiten-Festival „Pro-Etnica“ in Schäßburg/Sighisoara vorgestellt. Mittlerweile ist die erste Auflage vergriffen. Eine deutsche Ausgabe in Übersetzung von Beatrice Ungar wird in Kürze erscheinen; ausgewählte Passagen werden hier erstmals vorgestellt.

Durch den Abend mit Literatur und Kunst führt die Kulturreferentin für Siebenbürgen, Dr. Heinke Fabritius.

www.icr.ro/berlin/ordinul-7161-evocari-literare/de

  • Portrait Franz Pleth (*1926) - copyright Marc Schroeder

    Portrait Franz Pleth (*1926) – copyright Marc Schroeder

  • Portrait Rita Petri (*1927)  - copyright Marc Schroeder

    Portrait Rita Petri (*1927) – copyright Marc Schroeder

  • ORDER 7161 - Die Ausstellung im RKI - copyright Marc Schroeder

    ORDER 7161 – Die Ausstellung im RKI – copyright Marc Schroeder

  • ORDER 7161 - Die Ausstellung im RKI  - copyright Marc Schroeder

    ORDER 7161 – Die Ausstellung im RKI – copyright Marc Schroeder

  • Eröffnung im Rumänischen Kulturinstitut  - copyright Kulturreferentin

    Eröffnung im Rumänischen Kulturinstitut – copyright Kulturreferentin

  • Eröffnung im Rumänischen Kulturinstitut - copyright RKI Berlin

    Eröffnung im Rumänischen Kulturinstitut – copyright RKI Berlin

  • Besucher im Rumänischen Kulturinstitut - copyright RKI Berlin

    Besucher im Rumänischen Kulturinstitut – copyright RKI Berlin

  • Claudiu Florian und Inge Weiss vor dem Zeitzeugengespräch  - copyright Kulturreferentin

    Claudiu Florian und Inge Weiss vor dem Zeitzeugengespräch – copyright Kulturreferentin

Deportation der Rumäniendeutschen in die Sowjetunion

Sa, 18.1.2020, 15:30 Uhr
Bundesplatz-Kino
Bundesplatz 14
10715 Berlin
Eintritt: 6 €

Im Gedenkjahr »75 Jahre Deportation der Rumäniendeutschen in die Sowjetunion« präsentieren das Deutsche Kulturforum östliches Europa, die Kulturreferentin für Siebenbürgen und das Bundesplatz-Kino zwei Dokumentarfilme:
Heimkehr aus der Sklaverei, RO/D 2011, 35 min
Die Überlebenden im Winter. Erinnerungen aus der Deportation,
RO 2017, 35 min.

Mitwirkende
Dr. Heinke Fabritius, Kulturreferentin für Siebenbürgen am Siebenbürgischen Museum Gundelsheim
Günter Czernetzky, Filmregisseur
Florin Besoiu, Filmregisseur
Claudiu Florian, Leiter des Rumänischen Kulturinstituts Berlin
Dr. Ingeborg Szöllösi, Südosteuropa-Referentin im Deutschen Kulturforum östliches Europa

Download Flyer (PDF)

Bildnachweis: Friedrich von Bömches, Deportation, 1995, 70 × 100 cm,
Mischtechnik auf Karton, © Bastian von Bömches

Archiv 2019

Herzliche Einladung zur Ausstellung

ORDER 7161
MARC SCHROEDERS ZEITZEUGENPORTRÄTS
EINER DEPORTATION

Vernissage
Freitag, 9. August 2019, 20 Uhr

Begrüßung
Prof. Klaus Bushoff

Einführung
Dr. Heinke Fabritius,
anschließend im Künstlergespräch mit Marc Schroeder

Ausstellungsdauer
10. – 31. August 2019

Öffnungszeiten
Mi, Do, Fr 16 – 19 Uhr
Sa 12 – 18 Uhr

Finissage
Samstag, 31. August 2019, 16 Uhr
Ausstellungsrundgang und Künstlergespräch mit
Marc Schroeder
Moderation: Dr. Heinke Fabritius

Download Einladungskarte (PDF)

JUGENDPROJEKT: VIELFALT ERLEBEN!

Grenzüberschreitender Theaterworkshop

7.-17. Juli 2019 in Rumänien (Klausenburg/Cluj, Kronstadt/Braşov, Bukarest/ Bucureşti
6.-16.September 2019 in Deutschland (Berlin, Greifswald, Stralsund)

Der Theaterworkshop war ein Kooperationsprojekt mit dem Katholischen Jugendhaus (Ludwig-Wolker-Haus) e.V. in Berlin und der Asociatia Honterus Alumni Club (Alumni-Verein des Honterus-Lyceums) in Kronstadt/Braşov gemeinsam mit dem Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR).
Es wurde gefördert durch das Erasmus+ Programm (Jugend in Aktion / Jugendmobilität) der EU zuzüglich einer Fehlbedarfsfinanzierung durch die BKM im Rahmen der Sonderförder-ausschreibung Vielstimmige Erinnerung – gemeinsames Erbe – europäische Zukunft: Kultur und Geschichte der Deutschen und ihrer Nachbarn im östlichen Europa.
Mit dem von der Kulturreferentin initiierten und inhaltlich konzipierten Projekt “Vielfalt erleben!” konnten für zwanzig Jugendliche aus Deutschland und Rumänien zwei jeweils zehntägige Begegnungsfahrten ermöglicht werden. Im Zentrum der gemeinsamen Reisen stand die gemeinsame Theaterarbeit, die ein wechselseitiges Kennenlernen und den Austausch über aktuell gegebene Lebenswirklichkeiten in Rumänien und Deutschland ermöglichen sollte. An diese Erfahrungen anknüpfend wurden grundlegende Informationen zur Geschichte und Landeskunde durch die Kulturreferentin vermittelt. Als zentraler Referenzpunkt fungierte die Auseinandersetzung mit historischen und gegenwärtig gelebten Formen regionaler Multiethnizität.

  • Plakat zur Aufführung in Kronstadt

    Plakat zur Aufführung in Kronstadt

  • Aufführung in der Reduta, Foto: Renate Krekeler-Koch

    Aufführung in der Reduta, Foto: Renate Krekeler-Koch

  • Mittagessen in Katzendorf/Cata, Foto: KR

    Mittagessen in Katzendorf/Cata, Foto: KR

  • Plakat zur Aufführung in Berlin

    Plakat zur Aufführung in Berlin

  • Aufführung im Berliner Fuchsbau, Foto: Marc Schroeder

    Aufführung im Berliner Fuchsbau, Foto: Marc Schroeder

  • Aufführung im Berliner Fuchsbau, Foto: Marc Schroeder

    Aufführung im Berliner Fuchsbau, Foto: Marc Schroeder

  • In Stralsund, Foto: Renate Krekeler-Koch

    In Stralsund, Foto: Renate Krekeler-Koch

BOMBAST DUO

ZWEIGE VERWURZELN
eine Performance von Katarzyna Guzowska & Elena Zipser

Samstag, 8. Juni 2019 um 15.30 Uhr
Einführung: Dr. Heinke Fabritius, Kulturreferentin für Siebenbürgen

Stellen Sie sich einen Baum vor: ein Stamm und zwei Äste. Der eine Ast ist gesund, kräftig und stark, der zweite dünner, schwächer. Wie könnten sie sich zueinander verhalten, und was sagt dieses Bild über Identität heute? Dies performativ und dialogisch durchzuspielen, machen sich Elena Zipser und Katarzyna Guzowska zur Aufgabe.
Elena Zipser studierte Freie Kunst in Madrid und Berlin, für ihr Werk greift sie spielerisch auch auf ihre siebenbürgischen Wurzeln zurück. Katarzyna Guzowska aus Warschau nimmt sich der Sache aus anderem Blickwinkel und mit den Methoden der Performerin und Medienkünstlerin an. Im Zusammenspiel der beiden finden ihre jeweiligen Arbeitsweisen einen neuen Ausdruck.
Auf Einladung der Kulturreferentin für Siebenbürgen hat BOMBAST DUO für den Heimattag 2019 eine Performance entwickelt, die ungewohnt und frisch nach der Rückbindung an die Wurzeln fragt.

Einladung (PDF)

  • Performance

    Performance “Zweige Verwurzeln” von Elena Zipser, Foto: George Dumitriu

  • Performance

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    Performance “Zweige Verwurzeln” von Elena Zipser, Foto: George Dumitriu

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    Performance “Zweige Verwurzeln” von Elena Zipser, Foto: George Dumitriu

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    Performance “Zweige Verwurzeln” von Elena Zipser, Foto: George Dumitriu

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    Performance “Zweige Verwurzeln” von Elena Zipser, Foto: George Dumitriu

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    Performance “Zweige Verwurzeln” von Elena Zipser, Foto: George Dumitriu

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    Performance “Zweige Verwurzeln” von Elena Zipser, Foto: George Dumitriu

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    Performance “Zweige Verwurzeln” von Elena Zipser, Foto: George Dumitriu

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    Performance “Zweige Verwurzeln” von Elena Zipser, Foto: George Dumitriu

  • Performance

    Performance “Zweige Verwurzeln” von Elena Zipser, Foto: George Dumitriu