Deckelkrug

Meister PM, Bistritz/Bistriţa
1640 – 1660
Silber, vergoldet, gegossen, getrieben, ziseliert
H 21,5 cm. Durchmesser (am Boden) 13,4 cm, Durchmesser (an der Öffnung) 9,7 cm

Der aus Bistritz stammende vergoldete Deckelkrug ist ein gutes Beispiel für die aufwendig gestalteten siebenbürgischen Silbergefäße aus der Mitte des 17. Jahrhunderts.

Über einem ausgestellten profilierten und mit Pflanzenornamenten geschmückten Fuß erhebt sich der reich mit getriebenem Blattwerk und drei Kartuschen verzierte Körper, an den ein viereckiger Henkel mit geschwungener Daumenrast angefügt ist. Eine Hirschfigur bekrönt den Deckel. In der Kartusche auf der rechten Seite des Kruges ist ein Putto mit einem säulenartigen Stamm und Kornähren als Allegorie der Erde dargestellt. Ihm gegenüber auf der linken Seite findet sich ein Putto mit einer Kanne als Symbol des Wassers. Das Hauptfeld auf der Vorderseite des Humpens zeigt einen Putto mit einer Fackel in den Händen. Er symbolisiert das Element Feuer. Dieses wichtigste Element für das Handwerk der Schmiede, auch der Silberschmiede, wird auf dem Henkel nochmals betont. Hier findet sich ein kleiner Salamander abgebildet, der ebenfalls als Symbol für das Feuer gedeutet werden kann.

Literatur: Slotta, Rainer/Wollmann, Volker/Dordea, Ion: Silber und Salz in Siebenbürgen, Bd. 1, Bochum 1999, S. 443.